Ich schrieb den Text Anfang des Jahres. So wie es aussieht, hat sich leider schon einiges dieser Sience fiction Geschichte bestätigt.

Des Teufels schöne Gesichter

Es war einmal vor langer Zeit...

da gab es einen Planeten Namens Einsamkeit, mit einem winzigkleinen Land unter vielen großen Ländern mit dem Namen Heimat. 
Dieses kleine Land besaß ein winziges Fleckchen Erde namens Zuhause auf dem die dortigen Menschen eine Zuflucht für Wesen aus der ganzen Welt gebaut hatten, die keiner mehr haben wollte, weil sie nicht mehr das leisten konnten, was von ihnen verlangt wurde.
Ein paar Jahre ging alles gut. Die Wesen konnten ihren Gedanken nachhängen und sich an ihre schreckliche Vergangenheit erinnern, in der Gewissheit, endlich in Sicherheit zu sein, nie wieder gequält zu werden und keine Angst vor dem Tode haben zu müssen.
Dann kam der Tag, wo alles anders werden sollte. Schleichend und unmerkbar war das Kapital ausgegangen, welches dieses Fleckchen Erde am Leben erhielt. 
Es gab zwar rundherum riesengroße Tierschutzorganisationen, die Abermillionen an Geldern besaßen, die ihnen zuvor von tierlieben Menschen gespendet wurden und für die es nur ein Klacks gewesen wäre, dieses Stückchen Heimat für die Wesen zu erhalten. Aber sie hatten damit besseres vor, zum Beispiel Immobilien zu kaufen, obwohl es eigentlich einmal für die Tiere gedacht war.

So kamen andere Menschen, die vorgaben, alles so zu belassen wie es ist, ohne dass eines dieser Wesen etwas zu befürchten hätte. Das Volk glaubte diesen Menschen, weil die Medien schon seit Jahren nur gutes berichteten.
Keiner dieser Berichterstatter wusste, was sich die ganze Zeit hinter den Kulissen abspielte. Wozu auch. Es sah doch alles so wunderschön aus. Diese Menschen hatten ebenfalls ein Kleines Stückchen Erde für Wesen, die dort in goldenen Käfigen verwöhnt wurden.
Niemand hätte im Traum daran gedacht, dass hinter diesen goldenen Käfigen Dinge abliefen, die keiner der Besucher je für möglich gehalten hätte.
Dazu zählte auch eine Jagdgesellschaft, die genau diesen Wesen in einem weitentfernten Land nach dem Leben trachtete.
Alles was es galt in den golden Käfigen zu bewahren, wurde dort blutig niedergemetzelt, gequält und ausgerottet.
Ähnlich sollte es jetzt den Wesen auf dem Fleckchen namens Zuhause ergehen, aber so, dass keiner von den außenstehenden Menschen etwas davon mitbekommen sollte.
Zuerst schien alles friedlich. Es sah so aus, als würden sich die neuen Besitzer wirklich um sie  kümmern. 
Dementsprechend ließ dass Misstrauen der Bevölkerung nach einiger Zeit nach. Auffällig, aber kaum zu merken war  lediglich, dass immer wieder kleine Grüppchen von ihnen weggefahren wurden, mit der Erklärung, dass sie eine andere, noch schönere Heimat bekommen würden. Diese Erklärung reichte den Menschen völlig aus, weil es doch nichts schöneres geben konnte, als eine noch schönere Heimat...

Keiner der erfreuten Menschen ahnte, was nach dem Transport wirklich mit ihnen geschah. Es gab mehrere neue Heimaten für sie:

Die eine Heimat sah ähnlich aus wie die mit den goldenen Käfigen, nur dass sich hinter einer grauen, nicht einsehbaren Mauer böse Menschen befanden, die die Tiere in enge Käfige zwängten, um sie dort elendig zu ermorden. Das fiel aber nicht weiter auf, weil niemand ihre Schreie hörte. 

Ein weiterer trügerischer Transport ging in ein Land, wo bereits die Jagdgesellschaft auf sie wartete, die mit den Menschen der goldenen Käfige befreundet waren. 
Auch sie waren es, die sich so sehr für die Köpfe derjenigen Tiere interessierten, die einem Staubsauger ähnelten. Sie sollten ihren Kopf bekommen, ebenso wie das Fell der großen Mietzekatzen, die ihre damaligen Freunde sehr gern hatten, weil sie von weitem immer so aussahen, als lägen dort kleine Kinder in geringelten Schlafanzügen aus Plüsch.
Nach offiziellen Meldungen des hauseigenen Tierarztes waren sie nach und nach an einer unheilbaren Krankheit und Überalterung gestorben. Es kam nie heraus, dass sie in Wirklichkeit in kleinen Boxen mit Kleinkalibergewehren hingerichtet wurden, um das Fell nicht zu beschädigen, weil es noch als Bettvorleger dienen sollte. Die Stunden die die gequälten Seelen zum sterben brauchten, wurden nie erwähnt.

In ihrer ehemaligen Heimat fiel all das nicht weiter auf. Es waren ja so viele Tiere vorhanden, dass man noch genug zum Beschauen hatte. Außerdem wurde auf den ehemaligen Plätzen ein Vergnüglicher Platz für Menschen errichtet, welcher sie so begeisterte, dass sie die fehlenden Tiere gar nicht mehr bemerkten. Ach was war es wieder schön an diesem Ort. 
Überall kleine Tierkinder, die man die ganzen Jahre nirgendwo erblicken konnte und eine Spaßmeile für die Menschen, damit sie sich auch ja nicht langweilten, die goldenen Käfige an der Außenseite mit schönen Pflanzen dekoriert, dass auch alle sehen konnten, wie schön es die Tiere haben. Auch wurde eine graue Mauer gebaut. Sie wurde allerdings ganz schnell mit bunten Farben bemalt und mit bunten Blümchen dekoriert, so dass keiner im Traum daran dachte nachzufragen, was sich hinter dieser Mauer verbergen könnte...

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