Literatur für Tierfreunde Teil2 |
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Tierschutz schadet dem Profit -oder- Zeichen der Schizophrenie
Ingolf Bossenz hat wieder einen interessanten Artikel geschrieben, in dem er die Schizophrenie in der Gesellschaft aufzeigt und schildert, wie die unfähige Ministerin Ilse Aigner (wie immer) mit schlechtem Beispiel vorangeht:
Bossenz: "Im Klartext: Tierschutz schadet dem Profit. An dieser Tatsache wird sich auch in den nächsten vier Jahren (sowie danach) nichts ändern, weil es um das grundlegende moralische Dilemma der herrschenden Schlachthauskultur geht: Ein System, das strukturell auf Elend, Leid und Tod gründet, ist nicht reformierbar."
http://www.neues-deutschland.de/artikel/216708.die-schlichte-wahrheit.html
* * *
Lesestoff: OHNE MASS UND ZIEL? - Über unseren Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Erde
http://old.seri.at/documentupload/SERI%20PR/ohne_mass_und_ziel--2009.pdf
(PDF Dokument)
2011 und älter
Von Ingolf Bossenz 05.08.2011 / Europa - Kultur? Gut? - Brüsseler Spitzen
http://www.neues-deutschland.de/artikel/203698.kultur-gut.html
* * *
Lesenswert: Die ökologischen Auswirkungen der Intensiv-Massentierhaltung / Folgerungen:
http://www.herbert-gruhl.de/html/intensivtierhaltung.html
Makaber aber wahr: Der Strom der Liebe - Tierliebe in Kilowattstunden - http://www.neues-deutschland.de/artikel/187174.der-strom-der-liebe.html
Ingolf Bossenz: Warum Mitleid keine Grenzen haben darf
http://www.neues-deutschland.de/artikel/185053.warum-mitleid-keine-grenzen-haben-darf.html
Ingolf Bossenz: schmutziger Krieg http://www.neues-deutschland.de/artikel/175130.schmutziger-krieg.html
Ingolf Bossens: Die Unschuld der Tiere
Den Irokesen zufolge fiel die Mutter aller Menschen vom Himmel auf die von einer Schildkröte aus dem Meer gezogene Erde. Ein Mythos. Zurzeit steht das Meer in Flammen und die Schildkröten verbrennen. Kein Mythos, sondern Realität im Golf von Mexiko, wo der britische BP-Konzern versucht, die von ihm verschuldete Ölpest unter Kontrolle zu bringen – indem er das Öl großräumig abfackelt. Wegen dieses grausamen Vorgehens haben drei Tierschutzorganisationen in Washington Klage gegen BP eingereicht. »Diese unschuldigen Tiere, deren Lebensraum durch das Öl schon stark beschädigt wurde, werden auch noch bei lebendigem Leibe verbrannt«, so Cathy Liss vom Animal Welfare Institute.
http://www.neues-deutschland.de/artikel/174394.die-unschuld-der-tiere.html
Lesetip Zweierlei Fleisch von Ingolf Bossens http://www.neues-deutschland.de/artikel/172257.zweierlei-fleisch.html
Von Ingolf Bossenz 05.06.2010 / Forum
Und: Tiere, Tod und tausend Gründe
Tradition und Gewohnheit des Fleischessens sind die hartnäckigsten Wurzeln der Missachtung der Interessen von Milliarden Kreaturen ...
http://www.neues-deutschland.de/artikel/172357.tiere-tod-und-tausend-gruende.html
Ulrich Dittmann: Von Tierfreunden und Tierquälern
- 2009 und älter -
Lesetip: Mein Weg durch die Hölle - aus dem Tagebuch eines Schlächters
Von Burkhard Marterer
Dieses Buch können SIe hier online lesen:
http://fuer-unsere-tiere.npage.de/mein-weg-durch-die-h%C3%B6lle_81310553.html*
Neu: Europa 24.07.2009 - Brüsseler Spitzen Grausame Sachen
Neu: Milliarden
Opfer > aber keine Täter - Das Dilemma der menschlichen Seite
Über ein System, in dem es Milliarden Opfer gibt, aber
keine Täter
Neu: Gottes Lamm an dürren Stätten - Der Tod im Schlachthaus und das Fest der Auferstehung
Peter H. Arras: Dem Leben unsere Stimme leihen
- Schreiben 2008 und älter -
Hier eine Geschichte passend zum Welttierschutztag 04.10.08
Harter Stoff: Ist das nicht eine fürchterliche Quälerei? Plausch mit einer Bäuerin aus dem Brandenburgischen
2008: Eine sehr ergreifende Geschichte: Domino warum hast Du so traurige Augen*
Wir waren ein tolles Trio" Amigos hasta muerte - Freunde bis zum Tod*
Ingolf Bossenz
- Ein Stück
Lebenskraft
Krieg gegen Tiere / Von Ingolf Bossenz
Ingolf Bossens: Tiere muss man nicht »lieben«
Es reicht - Krieg gegen die Tiere.
Moritz - Eine wahre Geschichte
Für Literartur Teil 1 klicken Sie bitte hier
Von Tierfreunden und Tierquälern |
Von Ulrich Dittmann
Es gibt viele Tierfreunde in
Deutschland. Sehr viele. Wir gehören zu den tierfreundlichsten Ländern - sagt
man . Und schenkt man Politikeraussagen Glauben, haben wir auch das beste
Tierschutzgesetz der Welt. Kenner der Materie sprechen hingegen von einem »Tiernutzgesetz«,
das in der Praxis kein Tier vor Mißhandlung schützt. Denn der Begriff
‚Tierschutzgesetz‘ täuscht darüber hinweg, dass es leider eher
Hauptanliegen des Gesetzes ist, gnadenlos die Ausbeutung von Tieren zu
regulieren und letztlich auch zu legalisieren - statt zu schützen. Sei es bei
offiziellen Umfragen, oder in privaten Gesprächen, immer wieder wird von der
Bevölkerung bekundet, wie sehr »tierlieb« man doch sei. ...
Es ist »in«, gehört
heutzutage einfach zum guten Ton, sich demonstrativ zum Umweltschutzgedanken zu
bekennen und ein Herz für Tiere zu zeigen. Doch wie tierfreundlich sind wir im
Alltagsleben, wie sieht es wirklich aus? Ist vieles vielleicht nur ein leeres
Lippenbekenntnis?
So bezeichnet sich ein Tierexperimentator - tagsüber beschäftigt ätzende Flüssigkeiten
in Kaninchenaugen zu träufeln - abends, bei einem Fernsehinterview, währenddessen
er demonstrativ für die Kamera seinen schwanzwedelnden Hund streichelt, als
Tierfreund.
Auch der Betreiber einer Hühnerlegebatterie, dessen quälerisch gehaltene Tiere
nach höchstrichterlicher Entscheidung »KZ-Hühner« genannt werden dürfen,
sieht sich als Tierfreund und schämt sich nicht zu versuchen diese widerliche
Tierschinderei mit perfiden Ausreden zu verteidigen, »... seine Hennen seien so
vor natürlichen Feinden (Fuchs, Habicht) fürsorglich geschützt und legten
wohlbehütet im Warmen ihre Eier«.
Reiter, die aus Ehrgeiz ihr ‚Sportgerät‘ Pferd überanstregen, ja sogar zu
Tode schinden, Züchter jeglicher Couleur, die stolz oft zusätzlich Krüppel-Qualzuchten
»kreieren« , oder letztlich nur für den Schlachthof die ‚Ware‘ Tier
vermehren, wie auch professionelle Tierhändler und Geschäftemacher und, und,
und... - sie alle, alle geistern als »Tierfreunde« durch die Statistiken.
Auch bei den Kleintierliebhabern ist der Schritt von der Tierliebe zur Tierquälerei
nicht allzu groß . Meist aus Unkenntnis der tierischen Bedürfnisse, Gleichgültigkeit,
oder sträflicher Dummheit vegetieren Vögel in zu kleinen Volieren, Fische in
schlecht belüfteten, überfüllten Aquarien, und sind Kaninchen, Meerschwein–chen,
Hamster, Hausratten oder Mäuse dem Halter nach der ersten interessanten Zeit
langweilig geworden und werden nur noch notdürftig versorgt, bis ein gnädiger
Tod sie in ihren Käfigen von ihren Leiden erlöst. Katzen werden wider besseres
Wissen oftmals auch von »Tierfreunden« aus blankem Geiz nicht kastriert -
trotz Katzenschwemme, trotz unübersehbarem Katzenelend und immerwährender
verzweifelter Appelle der Tierschutzorganisationen. Der Hund hängt lebenslang
an der Kette, oder kommt niemals aus dem Zwinger, oder dunklen Kellergewölben
heraus - sein ‚Besitzer‘ sieht sich ebenfalls als Tierfreund, füttert er
ihn doch, so etwas übiggeblieben ist, gewissenhaft mit Essensresten, gleich
einer vierbeinigen Mülltonne.-
Der deutsche Tourist, der mit dem Kauf einer Eintrittskarte die Barbarei des
Stierkampfes in staubigen Arenen Spaniens unterstützt (Zitat : »... muß man
doch gesehen haben, um mitreden zu können«) und anschließend im
Schickeria-Restaurant genüßlich den bei lebendigem Leib in kochenden Wasser zu
Tode gequälten Hummer als »Delikatesse« verspeist, mag sich möglicherweise
auch als Tierfreund bezeichnen - hat er doch im heimatlichen Garten ein hübsches
Vogelhäuschen aufgestellt.-
Priester
der Amtskirchen, Möchte-gern-Koryphäen der Nächstenliebe halten salbungsvolle
Kanzelreden, tolerieren jedoch „politisch korrekt“ übelste Tierquälerei
wie betäubungsloses Abmetzeln (Schächten) von Tieren, oder verherrlichen
pharisäerhaft als Hege bezeichnetes Tun der Jagdgenossen und beweihräuchern in
verfälschenden »Hubertusmessen« mit heuchlerischem Brimborium das Töten von
Tieren in Wald und Flur.
Es ist schon schlimm, welch
üble Fehler der liebe Gott bei seiner Schöpfung gemacht hat und neben bösartigem,
konkurrierenden "Raubzeug", wie Füchsen, streunenden Hunden, und
Katzen, Grünzeug äsendem Rehwild, gar auch wühlende Wildschweine und andere
störende Tiere schuf. All dieses Versagen muß die edle "Dornen"-Krone
der Schöpfung im grünen Rock, nun mühsam mit Fallen, Schießeisen und über
1500 Tonnen Blei und Eisen jährlich ausbügeln. Mit im Jagdfieber zitternder
Hand, werden so Tiere „angeschweißt", krüppelig geschossen, sterben
qualvoll mit zerfetzten Läufen und durchlöchertem Torso oft erst nach Wochen
oder Monaten - keinesfalls bleiben die Tiere alle wunschgemäß "im
Feuer" liegen. “Wir Jäger sind begnadete Menschen” formulierte so
einst auch in überwältigend bescheidener Selbsteinschätzung Jagdautor Fritz
von Forell.(`Die Sache mit dem Waidwerk` Seite 37, Dr. Horst Hagen/Herbig
Verlag) Für diese lodengrün gewandeten, begnadeten Auserwählten, übertrifft
wohl nur noch ihre Lust am Töten der Tiere, die Freude am vermeindlich so
exorbitanten Wert ihres Menschdaseins...
So bastelt sich jeder nach eigenem Gutdünken (s)ein beliebiges Tierschutzverständnis
zurecht.
Das Wort »Tierfreund«, sprich ‚Freund des Tieres‘ wird zu leichtfertig
gebraucht, ja vielfach missbraucht, stellt es doch im Sinne der Begrifflichkeit
angewandt, eine hohen Anspruch. So ist es leicht und eigentlich selbstverständlich,
dem im eigenen Haushalt lebenden Hund, oder der Katze, die artgerecht mit
Familienanschluss gehalten werden, ein guter »Freund« zu sein. Man mag dann
ein Hunde- oder Katzenfreund sein.
Aber ist man deshalb schon ein Tierfreund? Hier ist ein großes Fragezeichen
angebracht. Soll unsere Freundschaft, unser Mitgefühl zum Tier glaubhaft und
ernsthaft sein, darf sie nicht selektieren und klassifizieren in Streichel-
Nutz- Versuchs- und Pelztiere, wie es oft - zu oft - auch von manchen
selbsternannten Tierfreunden geschieht. Denn Freunde nutzt man nicht aus, zieht
ihnen nicht das Fell über die Ohren - und Freunde isst man übrigens auch nicht
auf.-
Der Begriff ‚Tierfreund‘ beinhaltet Verantwortung gegenüber aller Kreatur,
gegenüber allen Tierindividuen und Arten, auch wenn sie uns persönlich nicht
nahe stehen oder besonders sympathisch sind. Zur Verdeutlichung sei ein Beispiel
angeführt: Wer zwingt uns das »Ekeltier« Spinne in der Wohnung totzuschlagen,
anstatt das nützliche Krabbeltier zu fangen und unversehrt aus dem Fenster zu
befördern? Ist es das Gefühl uns dabei lächerlich zu machen, oder nur
Gedankenlosigkeit? Schon vor über 150 Jahren schrieb dazu Heinrich Heine: »Jeder
dumme Junge kann einen Käfer zertreten, aber alle Professoren der Welt können
keinen herstellen.«
Gefordert ist mehr ehrliches Tierschutzverhalten im Alltagsgeschehen. Glaubwürdigkeit
misst sich weniger an hehren Absichtserklärungen oder markigen
Lippenbekenntnissen - sondern am Verhalten. Edle Gesinnungsethik muss in
Handlungsethik münden. Was nutzt ein neu eingeführtes Staatsziel Tierschutz (
s. GG Art 20 a), wenn die Umsetzung dieser Verfassungsvorgabe durch eine
Verweigerung der Politik das Verbandsklagerecht auch für Tierschutzverbände
einzuführen, brachial blockiert wird? Jedes »Nein« eines Volksvertreters zu
dem rechtstaatlichen Instrument »Verbandsklage«, entlarvt auch das unmissverständliche
Nein dieses Politikers zum Tierschutz - und muss auch das Wahlverhalten eines
jedes ernsthaften (!) Tierfreundes beeinflussen!
Überall im Alltagsgeschehen könnte ein wenig mehr Ernsthaftigkeit und
Nachdenklichkeit den Tierschutz voranbringen. Das beginnt bereits beim Einkauf.
Dr. Andreas Grasmüller, München in einem Fernseh-Interview schon vor 20
Jahren: »Wenn alle Hausfrauen, die für sich in Anspruch nehmen Tiere zu
lieben, keine Eier aus der Legebatterie kaufen würden, wäre das Problem der Hühnerkäfighaltung
längst gelöst«. Die Nachfrage regelt das Angebot. Eier aus artgerechter
Freilandhaltung sind mittlerweile überall erhältlich. Andernfalls fragen Sie
konkret danach - auch bei anderen Produkten - um den Händler zur Listung von möglichst
qualfrei erzeugten Tierprodukten mit einem Bio-Siegel zu motivieren.
Wenn wir auf den Kauf von Pelzerzeugnissen (auch bei Accessoires, oder versteckt
als Futter verarbeitet) verzichten, würden auch in diesem Bereich viele
vollkommen unnötige Quälereien vermieden. Wir können uns heute im Zeitalter
modernster Fertigungstechniken und Hightech-Materialien warm und elegant
kleiden, ohne perverse Eitelkeiten auf Kosten von qualvoll in Fallen gefangenen
Wildtieren, oder verkrüppelten Zucht»pelz«tieren befriedigen zu müssen. »Ein
Pelzmantel soll Vornehmheit repräsentieren. Aber bei soviel Qual, Not, Blut der
geschundenen Kreatur, enthüllt er eine ganz andere Mentalität - Gefühlskälte,
Arroganz und nichts als eitle Dummheit. (Verhaltensforscher Vitus B. Dröscher)
Bei der Entwicklung immer neuer, für unser Wohlbefinden absolut überflüssiger
Produkte aus den Chemieküchen, für Kosmetika, Putz- und Waschmittel, werden täglich
tausende Tiere »verbraucht«. Sie leiden und sterben in den Laboratorien für
Erzeugnisse die ohnehin in unüberschaubarem Überfluß auf dem Markt vorhanden
sind. Dies müßte nicht sein, wenn der Verbraucher - sich seiner Verantwortung
und Käufermacht bewußt - ausschließlich auf Naturprodukte, oder altbewährte
Artikel zurückgreifen würde, die nicht (mehr) in Tierversuchen getestet
werden.
(Positivlisten der Anbieter von tierversuchsfreier Kosmetika, sind u.a. bei PETA
Deutschland e.V., Dieselstr. 21, 70839 Gerlingen, Tel. 07156 / 17828-0 , oder über
Mailkontakt info@peta.de
erhältlich, oder im Internet unter www.peta.de einsehbar).
Schließlich im medizinischen Bereich: Wann werden wir angesichts vielfacher
Arzneimittelskandale endlich begreifen, dass mit Veterinärmedizin-Wissen -
gewonnen im Tierexperiment - Homo sapiens Gebrechen nicht kurierbar sind? Denn
der Mensch ist keine Maus! Und gerade hier, wie auch bei den in der letzten Zeit
in die Kritik gekommenen Gen-Manipulationen trifft besonders zu: Nicht alles was
machbar erscheint, ist auch erlaubt. Moral und Ethik sind nicht nach Belieben
teil- und anwendbar.
Lassen wir uns also bei
unserem Einsatz für unsere tierischen Mitgeschöpfe - die wirklich Ärmsten der
Armen - nicht beirren. Jeremy Bentham (1748-1832): “Wesentlich ist nicht die
Zahl der Beine, die Behaarung, oder Farbe der Haut (…) Ein erwachsenes Pferd
oder ein erwachsener Hund sind weitaus verständiger als ein Kind, das eine Tag
eine Woche, oder sogar einen Monat alt ist. Doch selbst wenn das nicht so wäre,
was würde das ändern? Die Frage ist nicht, können sie denken oder sprechen,
sondern - können sie leiden?"
Tiere sind die Sklaven der heutigen Zeit. Und solange wir ihre Fesseln
nicht lösen können, müssen wir zumindest
ihre Ketten lockern, ohne natürlich das Ziel - die Befreiung aller unter
der Knute der Menschen ächzenden Kreatur - aus den Augen zu verlieren.
So ist Tierschutzarbeit
heute mehr denn je traurige Notwendigkeit. Mitleid alleine genügt nicht -
helfen ist wichtig !
Und jeder kann helfen auf seine eigene, ihm individuell mögliche Art und Weise.
Sei es durch aktive Mitarbeit in der Tierschutzbewegung, oder durch finanzielle
Unterstützung einer engagierten Tierschutzorganisation seines Vertrauens. Jeder
Einzelne, jeder Tierfreund im rechten Sinne des Wortes - als Freund des Tieres -
kann durch sein Verhalten seinen Teil dazu beitragen, Tierschutz mit mehr Leben
zu erfüllen. Indem er verantwortungsvoll allen(!) Tierarten und Tierindividuen
gegenüber handelt und gerade in Alltagssituationen - über den Tellerrand
seines eigenen Bereiches hinaus - sich engagiert für das Recht und den Schutz
unserer älteren, aber so hilflosen, Tiergeschwister einsetzt.
Europa 24.07.2009 - Brüsseler Spitzen Grausame Sachen |
Europa 24.07.2009
Brüsseler Spitzen Grausame Sachen
Von Ingolf Bossenz
Er ließ 1300 Gänsen mit Maschinen die Federn ausreißen – bei lebendigem
Leib. Deshalb darf einer der Eigentümer eines Mastbetriebs in Wistedt bei
Hamburg mit sofortiger Wirkung keine Tiere mehr halten. Denn in der Europäischen
Union ist nur das Rupfen toter Gänse mittels Maschinen erlaubt. »Was da
passiert ist«, so ein Sprecher des Veterinäramtes im Kreis Harburg, »ist eine
grausame Sache.«
Zweifellos. Allerdings sind viele »grausame Sachen« in der EU durchaus erlaubt
und stehen bisweilen sogar unter dem fürsorglichen Schutz des
EU-Vertragsrechts. Beispielsweise der »Encierro«, jene zum Gaudiabgestumpfter
Touristenhorden in der nordspanischen Stadt Pamplona veranstaltete Stierhatz,
die in diesem Jahr mit der Bilanz von einem Toten und 446 Verletzten endete –
Menschen, wohlgemerkt. Denn das Abschlachten der etwa 50 in Angst und Panik
versetzten sowie mit
tagelangem Wasser- und Futterentzug geschwächten Stiere in der Arena gehört
zum unverzichtbaren Ritual dieses »Volksfests«. Dass der von machistischen
Gewaltfantasien getriebene Ernest Hemingway der sadistischen Quälerei in »Fiesta«
ein »literarisches Denkmal« setzte, gilt als gleichsam säkulare
Heiligsprechung des elenden Schauspiels.
Als ob nicht auch Massaker an Menschen von Dichtern apotheosiert wurden, ohne
dass diese Untaten damit in den Rang eines »Kulturguts« aufstiegen.
Während sich Brüssel ansonsten in jeden Käse im buchstäblichen Sinne
einmischt, fällt derlei Barbarentum auch im Lissabonner Reformvertrag unter die
ausdrücklich zu berücksichtigenden »Gepflogenheiten der Mitgliedstaaten
insbesondere (!) in Bezug auf religiöse Riten, kulturelle Traditionen und das
regionale Erbe«. Was im Klartext bedeutet, dass das im Dokument kurz davor
postulierte »Wohlergehen der Tiere als fühlende Wesen« das bedruckte Papier
nicht wert ist, wenn dem irgendwelche religiösen Riten oder »Traditionen«
entgegenstehen.
Auch die neue Schlachttier-Verordnung der EU exemplifiziert die Unmöglichkeit,
einer genuin »grausamen Sache« einen »humanen« Anstrich zu verpassen. Rund fünf
Milliarden Tiere (ohne Wassertiere) werden in der Union jedes Jahr für den
Verzehr geschlachtet. Angesichts dieser unfassbaren Zahl nimmt sich die
angestrebte »Minimierung von Leid und Vermeidung von Schmerzen im Verlauf des
gesamten Schlachtvorgangs« wie ein Kabarett-Gag aus. Gar einen »Tierschutzbeauftragten«
sollen Schlachthöfe ernennen. »Tierschutz«, wenn Milliarden fühlende Wesen
massakriert werden? Unter Bedingungen, die auch im 21. Jahrhundert zum
Schaurigsten und Abstoßendsten gehören, was sich auf Erden abspielt?
Angesichts dessen erscheint die Zahl von zwölf Millionen Tieren wie Affen,
Hunde, Kaninchen oder Mäuse, die jedes Jahr in der EU für Tierversuche »verbraucht«
werden, geradezu mickrig. Doch auch hier versagt »Europa«. Im Mai stimmte das
EU-Parlament mehrheitlich für gravierende Verschlechterungen in der Neufassung
der EU-Tierversuchsrichtlinie. So lehnte es ein Verbot für besonders
schmerzhafte Tests und eine bessere Prüfung von Tierversuchsanträgen ab. Die
ECEAE, ein europäischer Zusammenschluss von 17 Tierschutzorganisationen,
forderte die jetzt neu gewählten Abgeordneten auf, für die endgültige
Abschaffung von Tierversuchen einzutreten – und damit für das Ende wenigstens
einer ausgesprochen »grausamen Sache«.
Quelle: http://www.neues-deutschland.de/artikel/152735.grausame-sachen.html
Milliarden
Opfer > aber keine Täter - Das Dilemma der menschlichen Seite |
Gottes Lamm an dürren Stätten - Der Tod im Schlachthaus und das Fest der Auferstehung |
Peter H. Arras: Dem Leben unsere Stimme leihen |
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Liebe Mitstreiter, liebe Tierschützer,
die Brutalität gegenüber Tieren im Rahmen ihrer industriellen Ausbeutung ist uns allen nur zu bekannt – sie ist an Grausamkeit, Ignoranz und Intensität kaum noch zu überbieten und natürlich gibt es dafür keinerlei Rechtfertigung – aus unserer Sicht.
Die Verantwortlichen mögen das vorgeblich anders sehen: Sachzwänge, Akkordarbeit, Gewinnmaximierung etc. werden als „Rechtfertigungen“ angeführt.
In vielen Jahrzehnten ist es uns nicht gelungen, auch nur eine einzige Form der Tierschutzmißstände abzuschaffen. Ob Tierversuche, Massentierhaltung, Tiertransporte, Schächten, Jagd, Pelztiere – ganz egal, welches Thema es auch sei – nichts davon wurde abgeschafft oder auch nur eine Mäßigung der Zustände herbeigeführt. Eine Weiterentwicklung tierschützerischer Ethik auf Themen wie Zoohandel/ Heimtierhaltung, Fischerei, Wildtiere, Wechselwarme, Wirbellose etc., wie dies die AKT in den 90er Jahren anstrebte, scheiterte schon daran, dass die „alten“ Themen noch immer keiner Lösung zugeführt werden konnten.
Der Tierschutz tritt auf der Stelle, ist gesellschaftlich an den Rand gedrängt worden – niemand mehr gibt einen Pfifferling auf die Belange der Nichtmenschen – die Medien nicht, die Politik nicht, die Kirchen nicht, die Gesellschaft nicht.
Aus diesem Grunde befasse ich mich seit 2001 sehr intensiv mit der Psychologie des Menschen, nachdem ich erkennen musste, dass die Menschen für ethische Konzepte wie Mitweltethik einfach nicht konfiguriert sind – da sie sozusagen die falsche Software für die „Programme“ der Tierethik oder gar Mitweltethik „geladen“ haben.
Beispiel: Kücken in verharmlosender Werbung
Intensiv beobachte ich, auch mithilfe des Internets, wie sehr die Perversionen und Psychopathologien weltweit zunehmen. Menschen, die nicht in Schlachthöfen arbeiten (müssen), die keinen wirtschaftlichen Zwängen unterworfen sind, die sie ggf. zur Rechtfertigung von Grausamkeiten gegenüber Tieren anführen könnten, quälen Tiere zu Tode – einfach so, aus Lust und Spaß und stellen dann ihre „Heldentaten“ stolz ins Internet.
Da kauft sich jemand ein Huhn auf dem Markt, nimmt es mit nach Hause und schneidet ihm dort, vor laufender Kamera langsam den Kopf ab.
Ich habe bei Youtube mal über private Schlachtungen recherchiert und war total entsetzt:
Dort gibt es so viele Filme darüber, dass man diese gar nicht alle ansehen oder auch nur kurz sichten kann – jedenfalls nicht, wenn man auch noch anderweitig beschäftigt ist.
Falls jemand der Ansicht ist, dass es sein Recht ist, ein Tier zum Zwecke der Ernährung zu töten – und die Zahl derer, die das vertreten ist die überwiegende Mehrheit aller „menschlichen“ Erdenbürger – dann ist dieser als Mensch intelligent und erfinderisch genug, sich hierfür eine schnelle und schmerzlose Methode einfallen zu lassen, wenn er das wollen würde.
Aus tierfachlicher Sicht ist die Enthauptung bei allen Tieren mit zentralem Nervensystem sicherlich die schnellste Variante, da das Nervenzentrum Gehirn augenblicklich vom Rest des Körpers abgetrennt wird, was den unmittelbaren Tod, zumindest bei Warmblütern, zu folge hat. (Bei Reptilien und Fischen ist das aus diversen Gründen leider nicht so.)
Das private Schlachten von Hühnern, Puten, Gänsen etc. erfolgt in Mitteleuropa und weiten Teilen der USA dadurch, dass der Kopf mit einem Beil augenblicklich abgetrennt wird. Beispiel: "easy chicken kill“ wie auch How to kill a Rooster
Doch die meisten Menschen auf der Erde – vor allem in Südeuropa, Afrika, Südamerika, teilweise Nordamerika und in Asien „schächten“ alle Tiere, wenn sie diese schlachten. Ob das Schwein, das bei vollem Bewußtsein „abgestochen“ wird, das sogenannte Geflügel, Weidetiere – es gibt für fast alle KEINE vorherige Betäubung!!! Alte Frau schächtet kleine Hühner und: Asiaten schächten Hühner am Boden
Fast alle erleben ihren elenden Tod bei vollem Bewußtsein mit. Es wird an ihren Hälsen herumgeschnippelt, meist langsam, ohne Routine und ganz offensichtlich aus Freude daran. Massenschächten von Hühnern in Trichtern
Rinderschlachtung USA ohne Betäubung
Meeresschildkröte lebend ausgeschlachtet
Fisch- und Kroko- Schlachterei in China
Huhn wird lebend entblutet – an ihm wird rumgesäbelt
Huhn bekommt langsam den Kopf mit Messer abgeschnitten von einem Jungen
Die meisten Schlachtszenen, die ich auf Youtube angeschaut habe, werden mit Freude ausgeführt, oft stehen viele Leute drumherum, die amüsiert zusehen, auch kleine Kinder.
Junge Leute köpfen Huhn und lachen
Nicht selten werden die Grausamkeiten sogar von Kindern und Frauen ausgeführt und so gut wie immer wird dabei gelacht – manchmal sogar applaudiert.
Junge Frau schlägt mit Stock auf den Hals eines Huhnes ein, bis der Kopf ab ist
Kinder schlachten Hühner in den USA
Kind säbelt Kopf eines toten Huhnes ab
Bei den qualvollen Schächtungen von Hühnern habe ich mich oft gefragt, weshalb diese Leute nicht einfach schnell den Kopf abtrennen. Meine einzige Erklärung ist die, dass sie die Qualen der Tiere so lange wie möglich zu eigenen Belustigung/ Aufgeilung aufrechterhalten wollen.
Aus denselben Gründen waren öffentliche Hinrichtungen schon immer im Volk sehr beliebt und auch die Schaulust bei Unfällen zeigt, wie sehr die Qualen anderer viele – ja wahrscheinlich die meisten Menschen innerlich positiv erregen. Ich arbeite derzeit an eine Analyse dieses Phänomens und bin auch deshalb an Euren Erfahrungen, Erlebnissen, Ansichten etc. interessiert. Truthahn wird geschächtet
Ich habe eine Sammlung von Film-Links angelegt und möchte, dass Ihr Euch diese mal genau anschaut. Achtet bitte nicht nur auf die Tiere dabei, sondern auch auf die Schlächter, ihr Verhalten, ihre Stimmung und auch auf das Publikum, das fast immer dabei ist.
Worum es mir geht: Ich sehe nach meinen langjährigen Erfahrungen im Tierschutz und den baren Nichterfolgen in allen Tierschutzbereichen keine andere Möglichkeit mehr, als den Aggressor „Mensch“ intensiv zu studieren, um ggf. hierdurch einen Weg zu finden, ihn mit den Nichtmenschen zu vergesellschaften, ihn in die Biosphäre zu reintegrieren. (Siehe AKT- Text „Weshalb der Mensch zum Monster wurde“ im Anhang)
Es hat doch keinen Sinn, sich in Aktionen zu versuchen, die immer und immer wieder zum Scheitern verurteilt sind, ins Leere laufen, weil diese Menschheit einfach keinen Bock darauf hat, die Tiere zu respektieren, zu achten und vor ihrer eigenen Destruktivität zu verschonen.
Wir müssen völlig neue Wege gehen, Gedanken entwickeln, die noch nicht gedacht wurden und daraus neue Strategien entwickeln.
Dass solche Filme von jedem Internetnutzer angeschaut werden können, wird zu Folge haben, dass Nachahmung „in vivo“ früher oder später angestrebt wird. Dass das Schlachten, Meucheln, Abmurksen, Killen, Totquälen etc. anscheinend Spaß macht – ja mehr noch, der Befriedigung von Perversionen bis hin zu sexuellen Stimulierungen führt, dürfte jedem als Motiv, sowas zu tun und zu filmen, um es sodann ins Internet zu stellen, klar sein.
Junge köpft mehrere Hühner und ist sehr erregt,
Hühnerköpfen zum Spaß im Keller (Deutschland)
Ich befürchte, dass durch das Internet eine zunehmende Enthemmung, Grausamkeiten zu begehen, ausgelöst wird und auch die neuen Generationen seelisch geschädigt werden und somit ein adäquates Mensch- Tier- Verhältnis auch nicht in fernerer Zukunft möglich sein wird.
Junger Deutscher köpft Hahn mit der Bemerkung, es hätte Spaß gemacht.
Mehrere Puten werden geköpft, Jungs halten sie fest
Bitte schaut Euch diese Filme an und bitte teilt mir Eure Meinung dazu mit – wir brauchen eine Diskussion über die Verwirklichung dessen, was wir alle gemeinsam anstreben. Diese endlosen Petitionen und Protestaktionen bringen uns doch keinen Milimeter weiter. Politik und Medien haben uns doch längst kaltgestellt – deswegen brauchen wir neue Strategien, neue Methoden, neue Einsichten und neue Allianzen, um den Kampf für die Tiere einer Neuauflage zu unterziehen.
Wir müssen unsere Gegner, die Feinde der Tiere, studieren, sie kennen, ihre innersten Mechanismen ergründen, wenn wir mit optimierten Methoden gegen sie neu antreten wollen. Es reicht nicht, nur zu sagen, was richtig und gut ist – wir müssen uns auch fragen, wie wir es NACHHALTIG etablieren können.
Meldet Euch!
Noch was: Die Filme sind schlimm, ich weiß. Aber denkt daran, dass wir gegenüber diesen Opfern das Privileg haben, nicht in deren ausweglosen Lage zu stecken. Ich denke, dass es unsere Solidarität mit unseren Schützlingen notwendig macht, wenigstens die Stärke aufzubringen, ihr Leid anzusehen, auch wenn es uns traurig, wütend, verzweifelt und besorgt macht. Wir müssen, wenn wir unseren selbst erwählten Job, Anwälte der Tiere gegenüber den Menschen zu sein, ernst nehmen, viel viel mehr Objektivität, Nüchternheit und Sachlichkeit, Kühnheit und Scharfsinn an den Tag legen, denn es geht um die, die wehrlos sind und uns deshalb brauchen – sie verdienen die besten Anwälte, oder?
In tierschützerischer Verbundenheit
AKT- AKTION KONSEQUENTER TIERSCHUTZ
gemeinnützige Gesellschaft mbH
Peter H. Arras – Geschäftsführer
http://www.akt-mitweltethik.de
E- Mail: info -at- akt-mitweltethik.de
Passend dazu folgendes PDF Dokument für Sie: Weshalb der Mensch zum Monster wurde - eine psychologische, ethologische und evolutionsbiologische Erklärung (Peter H. Arras)
- Schreiben 2008 und älter -
Hier eine Geschichte passend zum Welttierschutztag 04.10.08 |
Die Erde liegt im Sterben. Zu sehr wurde sie vergiftet, die Tier- und Pflanzenwelt ausgebeutet, geschändet. Zudem hängt ein gewaltiger Kropf gefüllt mit Menschen, ihr pestartig schwärend am Hals. Man streut ihr Kalk in die Wunden, versucht die Flussadern zu reinigen, beatmet sie künstlich. Die "Dornen-Krone der Schöpfung" tritt als Arzt verkleidet pharisäerhaft weinend ans Krankenbett : ´Liebe Mutter Erde, wir sind verzweifelt. Wie ist dir nur zu helfen? Was kann man tun um dich zu retten?´ Die Erde röchelt mit von Tierleichen, Müll und Menschen verstopfter, sterbender Stimme: ´Ja, du kannst mir helfen. Nimm endlich den Fuß vom Sauerstoffschlauch du Heuchler - entferne das parasitäre üble Menschengeschlecht, das sich wie ein Krebsgeschwür in meinen einst gesunden Leib frisst, von meinem gequälten Erdenkörper !´ (Ulrich Dittmann / 3.7.2008)
Plausch mit einer Bäuerin aus dem Brandenburgischen: |
Ingolf Bossenz - Ein Stück Lebenskraft |
Neues Deutschland
20.11.06
| Medienkolumne
Ein
Stück Lebenskraft
Von
Ingolf Bossenz
Der Autor ist Redakteur des ND
und schreibt unter anderem zu Tierschutz- und Tierrechtsfragen. Foto:Sophia Bossenz |
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Quelle: http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=100672&IDC=33*
Krieg gegen Tiere / Von Ingolf Bossenz |
Im Jagdjahr 2004/2005 wurden von Jägern in Deutschland getötet: 1 081 416 Rehe, 915 245
Wildtauben, 566 406 Füchse, 552 812 Feldhasen, 548 310 Wildenten, 476 042 Wildschweine
... Die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Auch 300 000 bis 400 000 Katzen und 35 000
bis 45 000 Hunde werden jährlich von wackeren Weidmännern abgeknallt. Ein Braunbär war
bislang nicht dabei. Der jetzt nach Bayern eingewanderte könnte also durchaus die
Abschussliste bereichern. Dass im aktuellen Fall die mediale Empörung Riesenwellen
schlägt, während die alltäglichen Gräuel in Tierfabriken, Versuchslabors und – nicht zu
vergessen – bei der Jagd kein Stoff für Schlagzeilen sind, ist angesichts der
Seltenheit des wilden Gastes ja irgendwie verständlich. »Typisch deutsch« allerdings,
wie der Präsident des Deutschen Naturschutzrings, Hubert Weinzierl, meint, ist der
Schießbefehl des bayerischen Umweltministers indes nicht. Zeitgleich mit dem Rummel um
den Bären teilte die japanische Regierung mit, dass fünf Schiffe in den
Nordwest-Pazifik ausgelaufen sind. Um dort Walen Sprengstoff-Harpunen in den Körper zu
jagen. 260 der Meeressäuger sind zum Abschuss freigegeben – zu Forschungszwecken. In
Deutschland sind die Rechtfertigungen der Jagd nicht ganz so dämlich. Eines bleibt sie
trotzdem: Ein erbärmlicher Krieg gegen Tiere.
Neues Deutschland den 24.05.06
Quelle: http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=90937&IDC=7*
Tiere muss man nicht »lieben« |
Grundrechte
für Menschenaffen und die Angst vor einem ethischen Paradigmenwechsel
Von Ingolf Bossenz
Was des Haustiers Herz und Magen recht ist, ist dem deutschen Haustierhalter
alles andere als billig. 3,1 Milliarden Euro betrug der Markt für Futter,
Pflegemittel und andere Produkte für Hund, Katze und Co. im vergangenen Jahr
und wuchs damit im Vergleich zu 2004 um 2,3 Prozent. Die optimistische
Schlussfolgerung von Gerd Köhlmoos, Vorsitzender des Industrieverbandes
Heimtierbedarf: »Tierliebe ist offensichtlich nicht konjunkturabhängig.«
Abgeknallt und zerstückelt
Tierliebe? 23 Millionen »Haustiere« finden sich in deutschen
Haushalten (ohne Fische und in Terrarien gehaltene Tiere); davon 7,6 Millionen
Katzen, 5,3 Millionen Hunde, 3,9 Millionen Ziervögel ...
Während sich diese Kreaturen der Aufmerksamkeit und Zuwendung ihrer Halter
erfreuen können (reichlich Elend gibt es natürlich auch), werden hierzulande
jedes Jahr 450 Millionen »Nutztiere« (ohne Fische) nach einem erbärmlichen
Leben getötet, zerstückelt, zermahlen und an den Fleischtheken der Supermärkte
als Schnitzel, Hackepeter oder Wurst feilgeboten. 5,5 Millionen »Wildtiere«
werden von Jägern abgeknallt (die in ihrer Weidmanns-Lust auch gleich noch 300
000 bis 400 000 Katzen und 35 000 bis 45 000 Hunde erledigen). »Versuchstiere«
– über zwei Millionen pro Jahr in Deutschland – leiden und krepieren in den
Labors der Forschungseinrichtungen und Pharmakonzerne für den »wissenschaftlichen
Fortschritt«. Und nicht vergessen sollte man auch die elenden Bedingungen,
unter denen Zigtausende »Zootiere« zur Schau gestellt werden (wobei der Besuch
von Zoos gemeinhin als Zeichen von »Tierliebe« gilt).
So genannte Tierliebe ist also offenbar durchaus teilbar. Und sie ist ein derart
unscharfer Begriff, dass sie über den wahren Umgang mit nichtmenschlichen Wesen
in einer Gesellschaft kaum etwas aussagt.
Das Buch »Animal Liberation – Die Befreiung der Tiere« ist seit seiner
ersten Veröffentlichung vor über 30 Jahren das Standardwerk der
internationalen Tierrechtsbewegung. Sein Verfasser, der australische Philosoph
Peter Singer, berichtet darin von einem Gespräch mit einer Bekannten, die sich
überrascht zeigte, als sie erfuhr, dass Singer und seine Frau keine Haustiere
haben. Singer: »Wir hatten beide niemals eine besondere Vorliebe für Hunde,
Katzen oder Pferde entwickelt, so wie das bei vielen Leuten der Fall ist. Wir
›lieben‹ Tiere nicht. Wir wollen einfach, dass sie als die unabhängigen und
empfindenden Lebewesen behandelt werden, die sie nun einmal sind, und nicht als
Mittel zu menschlichen Zwecken – wie zum Beispiel das Schwein, dessen Fleisch
nun auf den Sandwiches unserer Gastgeberin lag.« Ein anderer Philosoph der
Tierrechtsbewegung, der US-Amerikaner Tom Regan*, brachte das im Gespräch mit
dem Autor dieses Beitrags auf den Satz: »Tiere gehören nicht zwischen zwei
Scheiben Brot.«
Die Feststellung, dass man Tiere nicht »lieben« muss, um einen ethisch
verantwortungsvollen Umgang mit ihnen einzufordern, ist zweifellos diskreditiert
durch das sentimental-verklärte Verhältnis zu Haustieren, das in Deutschland
die Kehrseite zu Duldung, Billigung und Befürwortung des millionenfachen Leids
anderer Tiere bildet. Leid, das von der Tierausbeutungsindustrie und ihrer
politischen Lobby als unverzichtbar für Lebensqualität sowie
wissenschaftlichen und zivilisatorischen Fortschritt schlechthin propagiert
wird. Man muss schließlich auch Menschen nicht »lieben«, wenn man die
Anerkennung und Achtung der Menschenrechte verlangt.
Göttliche Geschöpfe?
Die in Kalifornien lebende Tiertrainerin, Tierschützerin und
Publizistin Diana L. Guerrero schrieb ein hervorragend recherchiertes und
zugleich emotional bewegendes Buch mit dem Titel »Tiere wissen mehr – Warum
sie unsere Seele berühren und was sie uns lehren«. Darin rät sie, gegenüber
Tieren »offen und ohne Vorurteile zu sein«. Und: »Ein weiterer wesentlicher
Punkt ist, Tiere nicht länger als ›minderwertig‹, sondern als göttliche
Geschöpfe zu behandeln.« Nun rührt der recht- und gnadenlose Umgang mit
nichtmenschlichen Wesen in der abendländischen Kultur wesentlich daher, dass
die christliche Kirche sie zu Seelenlosen erklärte. Noch im aktuellen, 1993 veröffentlichten
Katechismus der Katholischen Kirche heißt es, man dürfe »sich der Tiere zur
Ernährung und zur Herstellung von Kleidern bedienen«.
Doch zwischen dem Verdikt, leidensfähige Geschöpfe seien dazu da, sich ihrer
zu »bedienen«, und der Vergöttlichung von Tieren (Ratten oder Mäuse, die das
Gros der Versuchstiere bilden, dürften damit ohnehin nicht gemeint sein)
befindet sich das eigentlich nahe Liegende: Tiere sind fühlende, lust- und
leidensfähige Lebewesen mit sich daraus ergebenden Interessen. Sollten diese
Interessen für eine im 21. Jahrhundert lebende Gesellschaft Anlass zu
Konsequenzen sein, die über das hinausgehen, was in so genannten
Tierschutzgesetzen Niederschlag fand?
Eine Antwort auf diese Frage gab jetzt die Regierungspartei in Spanien. Die
Sozialisten brachten im Madrider Parlament eine Initiative ein, die beinhaltet,
Schimpansen, Gorillas, Orang-Utans und Zwergschimpansen aufgrund ihrer
Verwandtschaft mit dem Menschen bestimmte Grundrechte einzuräumen. Die Partei
machte sich damit die Forderungen des 1993 ins Leben gerufenen internationalen
»Great Ape Project« zu eigen, dessen Empfehlungen bislang Neuseeland als
einziges Land gefolgt ist. Der Plan führte in Spanien zu heftigen Reaktionen. Während
Amnesty International kritisierte, »dass den Affen Menschenrechte zugesprochen
werden sollen, obwohl noch nicht einmal alle Menschen diese Rechte besitzen«,
forderte die Zeitung »El Mundo«, man solle sich »in Spanien beim Tierschutz
um näher liegende Probleme kümmern wie zum Beispiel um die Frage des
Stierkampfs«.
Wer sich die drei Rechte ansieht, die nach Ansicht der spanischen Sozialisten
den Primaten zugesprochen werden sollen, müsste eher verwundert sein, dass
diese nicht schon längst zu den Selbstverständlichkeiten gehören. An erster
Stelle steht das Recht auf Leben. Es besagt, dass Primaten – außer zur
Selbstverteidigung – nicht getötet werden dürfen. Zweites Recht ist das auf
Freiheit. Danach dürfen Menschenaffen weder in Zoos gefangen gehalten noch in
Zirkusarenen vorgeführt werden (etliche Tierrechtstheoretiker bringen an dieser
Stelle auch den Begriff der Würde ins Spiel). Drittens – so die spanische
Initiative – soll für die Tiere das Recht auf körperliche Unversehrtheit
gelten. Demzufolge müssten Menschenaffen vor »Folter« geschützt werden und dürften
nicht in Labors zur Forschung missbraucht werden.
Warum nun diese ablehnende Erregung? Schließlich sind doch die »Menschen nicht
die Kinder der Götter, sondern die Cousins der Schimpansen«. In diesem Einwurf
des spanischen Philosophen Jesús Mosterin in der aktuellen Debatte mögen
hartgesottene Katholiken eine Einschränkung ihrer »Göttlichkeit« sehen, aber
ansonsten ist diese Binsenweisheit seit Darwin Allgemeinbildung. Menschenaffen
gehören zudem nicht zu den klassischen Nahrungsmitteln, Zoos und Zirkusse könnten
auch ohne sie bestehen, und im Versuchstierbereich spielen sie eine eher
marginale Rolle.
Die Ursachen für den Widerstand gegen das Primaten-Projekt dürften wohl eher
in der Furcht vor einem »slippery slope« liegen, einem glatten Abhang, der
ethische Prinzipien ins Rutschen bringt, mit denen sich die Mehrheit bequem
eingerichtet hat.
Wackelige Prinzipien
Denn mit welcher Begründung ließen sich eigentlich die drei
Grundrechte Leben, Freiheit und Unversehrtheit, würde man sie einer bestimmten
Spezies gewähren, anderen Spezies vorenthalten? Wieso darf man dann einen
Gorilla nicht einmal unter vergleichsweise annehmbaren Bedingungen im Zoo
halten, während ein an Leidensfähigkeit, Sozialität und Intelligenz diesem
Primaten kaum nachstehendes Schwein als Ferkel grausam verstümmelt wird, als
Sau in isolierter Enge vegetieren muss, um schließlich in einer Massentötungsanlage
verhackstückt zu werden? Oder – um in Spanien zu bleiben – mit welcher
Berechtigung darf dann ein Stier in die Arena gejagt werden, um zur Belustigung
einer johlenden Menge zu Tode gequält zu werden?
Rechte für Tiere – auch wenn es zunächst nur eine ausgewählte Gruppe wäre
– würden in einer Gesellschaft, die sich tagtäglich auf übelste Weise der
Tiere »bedient«, das Signal für einen kulturellen Paradigmenwechsel setzen,
der am Ende die wirtschaftlich an der Tierausbeutung sich bereichernde Industrie
träfe. Das ist das Problem. Auch in Deutschland, wo der Tierschutz immerhin im
Grundgesetz als Staatsziel verankert ist. Dennoch hat das schwarz-rote Kabinett
jetzt sein Plazet gegeben, damit Legehennen weiter in Käfige gesperrt werden dürfen.
Wie meinte doch eingangs der Vorsitzende des Industrieverbandes Heimtierbedarf?
»Tierliebe ist offensichtlich nicht konjunkturabhängig.«
Neues Deutschland, den 27.05.06
Quelle: http://www.neues-deutschland.de/artikel.asp?AID=91062&IDC=27*
Krieg gegen die Tiere. |
Es reicht……………..
Der Wahnsinn greift um sich.
Jetzt wurde offiziell der Krieg gegen die Tiere erklärt.
Zuerst die Vögel, jetzt die Katzen und Hunde.
Als nächstes wohl allerlei Wildgetier, Pferde u.s.w.
Eben alles was sich in der Natur noch frei bewegen darf muss gekeult, erschossen werden oder auf andere Weise
verschwinden.
Irgendwann finden sie dann eine Ameise mit Vogelgrippe, worauf dann endlich die gesamte Natur mit Pestiziden und
sonstigen Massenvernichtungswaffen von Insekten gereinigt werden kann.
Der Kampf gegen die Eierbarone und Verwurstungfabrikanten scheint schon verloren.
Die Jäger freuen sich, dürfen sie jetzt doch endlich abknallen, was ihnen so vor die Flinte läuft.
Wo bleibt der Aufschrei und Aufklärung der so genannten Tierschützer und Tierschutzorganisationen. Das einzige was
die zustande bringen sind wertlose Petitionen, die sofort im Schredder oder im Spamordner landen.
Wie weit soll diese Verblödungsmaschinerie noch gehen. Wann begreifen die Leute eigentlich was da abgeht.
Geld regiert die Welt.
Es dauert nicht lange, da kommen seltsamerweise Impfstoffe und sonstige Tabletten auf den Markt, die gegen alles
Mögliche wie Vogelgrippe und sonstige Krankheiten helfen.
Eier kosten wahrscheinlich 3 Euro das Stück und die Fleischfresser müssen 60 Euro pro kg Geflügel hinblättern.
(Was mir aber nichts ausmacht, von mir aus kann es 600 Euro kosten).
Und die Leute merken immer noch nichts………………???
Ich für meinen Teil, werde in diesem Krieg auf der Seite der Tiere stehen.
Ulrich.W. (Friedberg)
Eine wahre Geschichte von unserer Karin |
Moritz - Eine wahre Geschichte
Gestern Nachmittag schellte es und meine Nachbarin kam. Sie fragte mich, ob ich noch Katzenfutter gebrauchen kann und erst dann kam ein Tränchen.
Moritz ist tot!
Der Vater hatte Geburtstag und Moritz wollte entgegen seinen Gewohnheiten nicht nach draußen. Er war kein großer
Schmusekater. An dem Tag gab er Köpfchen und schmuste schnurrend.
Wenige Stunden später wurde er tot (nicht verletzt) vor der Haustür gefunden. Er wollte zuhause sein im Sterben. Daß es so weit war, war
niemandem bewußt. Er war ca. 16, fraß noch gut, alles war bis dahin normal.
Meine Gedanken gingen viele Jahre zurück.
Als ich auf dem Weg in die Stadt war, sah ich auf dem Gehweg etwas liegen.
ich stoppte und dachte einen toten Katzenwelpen gefunden zu haben. Nun, ich wollte ihn in die Hecke legen, damit nicht noch draufgetreten oder er in
die Gosse getreten u. überfahren wird.
Da - ein winziges Geräusch! Mein Wagen blieb stehen mit offener Tür, ein Nachbar fuhr ihn an den Rand. Ich sauste nach Hause mit dem Winzling
(wenige Meter) Meine Tochter kam an die Tür;
Mutter, was willst du mit der toten Katze?
Sie lebt!
Quatsch!
Ich sauste in den Keller, Ja, wirklich, was lebte, waren fast ausschließlich ihre Flöhe u. Zecken.
Zuerst bekam sie eine für ihre Verhältnisse große Menge an Elektrolyten
gespritzt und eine lauwarme Wärmflasche.
Nach Telefonat mit meiner Tierärztin ein Antibiotikum. u. ein Kreislaufmittel.
Zunächst mußte ich meinen Weg machen, Als ich heimkam, erwartete ich, daß die Katze, die zu keiner Reaktion fähig war, wohl gestorben war. Nein,
sie versuchte ihre eingesunkenen Augen einen Spalt zu öffnen, Der Atem ging etwas kräftiger.
Nun, die Wärmflasche wurde erneuert. In der tierärztlichen Sprechstunde wurde das arme Wesen in seinem Kästchen liegend vorgestellt. Die
Tierärztin war entsetzt, sie glaubte nicht, sie durchzubekommen, die Augen vereitert,
die Nase zu.
Die Ärztin gab sich unendliche Mühe und der winzige Kater bekam noch Einiges gespritzt.
Die Nacht verbrachte ich im Keller in einem bequemen Stuhl, eingehüllt in eine Wolldecke, das Katerchen an mich gehalten, damit er warm blieb,
aber nicht austrocknete.
Morgens um 4 erwachte ich, weil ein Bächlein an meinem Bauch lang rann.
Hurra! Da kam wieder etwas in Gang.
Ich hatte blitzschnell gekochte Hühnerherzen u. Brühe aufgewärmt, durch den Mixer gejagt.
Noch mit wackeligem Köpfchen nahm Moritz die ersten Häppchen.
Von da an ging es nur noch bergauf.
Er bekam eine große Kiste, gedieh prächtig , wurde entfloht, entwurmt, geimpft, die Kiste wurde geöffnet, er hatte das Bad zum Spielen für
sich.
Mein Mann wollte zu dem Zeitpunkt keine Katze haben, weil Hunde im Haus waren. (Heute haben wir 4 Katzen und 2 Hunde)
Zufällig im Gespräch mit dieser Nachbarin erfuhr ich, daß ihre Tochter eine Katze wollte.
So zog Moritz in die Nachbarschaft. Er wurde kastriert und wenn es um Tierarztgeschichten ging, war ich immer zuständig. Ich kann nicht
behaupten, daß er mich über alles liebte. Aber so nahm ich an seiner Entwicklung
und seinem Leben immer ein wenig teil. Er wurde geliebt, gut versorgt, konnte
als Freigänger leben.
Nun mit 16 Jahren ging dieses Katzenleben zuende.
Ich bin ein wenig mit traurig und kann es doch auch akzeptieren.
Moritz war pechschwarz, hatte dunkle Augen, 3 weiße Härchen auf der Brust
und er war sehr selbstbewußt, kommunikativ, ein wunderschönes Tier.
Nein, eine neue freie Stelle für eine Katze gibt es dort nicht, denn die alten
Herrschaften sind pflegebedürftig, die Tochter voll berufstätig, deren Tochter ausgezogen und hat eine neue Katze.
Wollen wir nicht doch zufrieden sein - Moritz hatte ein gutes Zuhause.
traurige, liebe Grüße Eure Karin
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Macht
euch die Erde untertan |
Johannes Auer - Macht euch die Erde untertan
Es war ein wunderschöner
Sonntagmorgen. Die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen vom Himmel, ein
lauer, warmer Wind strich sanft über die Baumwipfel. Die Vögle trällerten
ihre Lieder, Kaninchen hoppelten über die Wiesen. Irgendwo zeigte eine
Fuchsmutter ihren Kindern die Wunder des Lebens. Weit oben am Himmel zog ein
Bussard seine Kreise. Ein Tag im Paradies hätte nicht schöner sein können.
Es war der Tag der Invasion. Der Tag, an dem der Vernichtungsfeldzug gegen die
menschliche Rasse begann.
Ankunft
Ihre Raumschiffe landeten vor den Städten und Dörfern. Niemand wusste, dass
sie kommen, niemand hatte damit gerechnet, niemand hatte sie gewarnt. Mit
rasender Geschwindigkeit fielen ihre Truppen in die Ortschaften ein, töteten
jeden und jede, der oder die sich ihnen in den Weg stellte. Zwar waren die
Menschen in der Überzahl, doch unterlagen sie ihrer Intelligenz und ihrer hoch
technisierten Tötungsmaschinerie.
Jegliches militärisches Gerät wurde noch am gleichen Tag vernichtet. Sie
ermordeten Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik, um Verwirrung und Chaos
zu schaffen und die inneren Strukturen zu zerbrechen. Sie entrechteten die
Menschen und trieben sie zusammen. Die fremden kamen, um einen weiteren Planeten
auszubeuten und dessen Einwohner zu unterwerfen.
Fleisch
Jahre danach hatte die Vernichtung katastrophale Ausmaße angenommen. Bis auf
einige wenige gab es keine in Freiheit lebende Menschen mehr. Die meisten von
ihnen vegetierten nun in Massenhaltungen vor sich hin, warteten auf den Tag
ihrer Schlachtung. Die Fremden hatten eine Vorliebe für Menschenfleisch, obwohl
sie von ihrer Biologie her keine Fleischesser waren. Sie waren ohne Reißzähne,
ohne irgendein von der Natur ihnen gegebenes Werkzeug zum Töten. Auch ekelten
sie sich vor dem Schlachten und Ausnehmen ihrer Opfer. Diese widerwärtige
Arbeit überließen sie den wenigen Abgebrühten unter ihnen, Wesen die für
Geld alles machten. Da ihnen Menschenfleisch in der Form wie es natürlich
vorkam jedoch nicht zusagte, verwendeten sie nur die augenscheinlich besten stücke
der ermordeten, erhitzten und würzten sie, sodass am ende nicht mehr zu
erkennen war, dass es sich dabei einst um einen lebenden Menschen handelte. Die
Abfälle wie Gedärme, Knochen, blut, etc. wurden unter anderem zu
Menschenfutter verarbeitet, das sparte enorme Kosten. Aus der haut ließen sich
vorzügliche Bekleidungsstücke für die Außerirdischen herstellen. Die feinste
und weichste haut, und somit auch die teuerste, kam von neugeborenen Kindern.
Durch den massiven Einsatz von Medikamenten zur Vorbeugung und Behandlung von
Krankheiten und zur Beruhigung, durch die Gabe von Wachstumshormonen und
Impfungen und die unbeschreiblichen hygienischen Zustände in den
Massenhaltungen, starben viele
Menschen vor Erreichen des Schlachtgewichts. Oft wurden auch ganze
Menschenfarmen durch gefürchtete Seuchen dahingerafft. Des weiteren verendeten
jedes Jahr mehrere Millionen beim oft tagelangen Transport zum Schlachthof, weil
sie weder Nahrung noch Wasser erhielten, oder weil das Gedränge in den engen
Frachtern einfach zu eine große Belastung für die erschöpften Körper
bedeutete.
Zwar forderten immer wieder einige der Außerirdischen, die Menschen doch etwas
besser zu halten, zwar gab es Gesetze, die die Züchtung, den Umgang und die
Schlachtung regelten, doch konnten diese nur allzu leicht umgangen werden.
Selbst als der Mensch im Gesetzestext endlich als Mitgeschöpf bezeichnet wurde,
änderte sich an den Zuständen und dem Leiden nichts.
Milch
Doch wurden Menschen nicht nur gegessen, es wurde ihnen auch ihre Milch geraubt,
denn die fremden glaubten, dass es für sie notwendig ist, als erwachsene wesen
die Milch einer anderen Art zu konsumieren. Sie sperrten viele der Frauen in
enge Boxen, wo ihnen tagtäglich Saugmaschinen an ihre, durch intensive Züchtung,
riesigen Brüste angesetzt wurden, die die Milch bis auf den letzten Tropfen aus
ihnen herausholten. Alle 15 Monate wurden sie künstlich befruchtet, denn ohne
stetigen Nachwuchs wäre die Milchquelle bald versiegt. Gleich am Tag nach der
Geburt entrissen sie den Müttern ihre Babys und sperrten sie in dunkle
Einzelhaft. Dass die Frauen wochenlang nach ihren Kindern schrieen, und diese
wiederum herzzerreißend nach ihren Müttern weinten, störte die Fremden nicht.
Aus vielen der Mädchen wurden Milchfrauen, die restlichen wurden- ebenso wie
fast alle Jungen- zu Fleischmenschen. Nur einige wenige durften leben; sie
wurden zu Spermaproduzenten herangezüchtet.
Haare
Es gab bestimmte Menschenzüchtungen, die besonders viel Haare produzierten, aus
denen sich vorzügliche Textilien herstellen ließen. Auch sie wurden in Massen
gehalten, damit die Ausbeute möglichst groß war. Auch hier starben viele, denn
die ewige brutale Fließbandrasur hinterließ etliche offene Wunden, waren
Nistplatz für vielerlei krankheitserregende keime, die mit den geschwächten Körpern
der Haarmenschen nur allzu leichtes Spiel hatten. Völlig kahlrasiert wurden die
Haarmenschen der nächtlichen Kälte ausgesetzt, damit ihre Körper zu noch mehr
und noch dichterer Haarproduktion angeregt wurden. Viele erlagen den oft
bitterkalten Temperaturen, doch dieser Verlust war von Anfang an einkalkuliert.
Hausmenschen
Etliche der Fremden bezeichneten sich selbst als menschenlieb, gingen in
Menschenhandlungen und kauften sich einen Hausmensch, den sie hätschelten und tätschelten.
Sie organisierten sich in Menschenschutzvereinen und sorgten für das wohl
einiger weniger ausgewählter Menschen, die sich in ihrer Leidensfähigkeit
jedoch in nichts von den anderen unterschieden. Doch die Hausmenschenhaltung
brachte einige unerfreuliche Nachteile mit sich. So verloren viele der Fremden
ihre anfängliche Freude an den neuen HausgenossInnen und töteten sie oder
setzten sie irgendwo in der Wildnis aus, überließen sie ihrem Schicksal.
Wissenschaftliche
Experimente
Viele der Fremden erkrankten und starben vorzeitig. Es gab kaum eine Krankheit,
die die außerirdische Medizin in den Griff bekam. Doch die Forschung lief auf
Hochtouren. Hierzu verbrauchten sie jedes Jahr Millionen und Abermillionen von
Menschen. Sie pumpten sie in grausame versuchen mit Medikamenten und Chemikalien
voll, vergifteten sie mit Raumschiffabgasen, verbrannten sie bei lebendigem
leibe, amputierten Arme und Beine, ertränkten sie oder verwendeten sie für die
Produktion von Impfstoffen und Versuchsorganen.
Zoo und Zirkus
Es lebten unterschiedliche Menschen auf den einzelnen Kontinenten, die eine
Vielzahl der Fremden niemals zu Gesicht bekommen hätten, wären da nicht die
Zoos gewesen, in denen die Menschen hinter Gitter den schaulustigen
BesucherInnen präsentiert wurden. Auch Zirkusse erfreuten sich wachsender
Beliebtheit. Es erstaunte die Außerirdischen immer wieder, was ein Wesen, das
bisher nicht weiter in den Weltraum hervorgedrungen war als bis zum eigenen
Mond, doch alles für lustige Kunststücke zu erlernen vermochte. Nahrungsentzug
und ein wenig Gewalt ermöglichten unverhofften Zirkusspaß.
Sport und Jagd
Ein Großteil der Menschen starben auf den Rennbahnen, wo sie zur Belustigung
ihrer HerrscherInnen über hohe Hürden und weite Wassergräben springen
mussten. Nur allzu oft brachen sie sich die Beine und mussten notgeschlachtet
werden, denn sie wieder aufzupäppeln wäre mit enormen Kosten verbunden
gewesen.
Andere wurden bei der Jagd erschossen. Hierbei trafen sich die Außerirdischen
regelmäßig, um wildlebende Menschen mit Laserwaffen dahinzumetzeln. Oftmals
wurden auch speziell für diese Zwecke gezüchtete Menschen erst kurz vor Beginn
der Jagd freigelassen, nachdem die JägerInnen ihnen zuvor jedoch die Zehen
brachen, was die Möglichkeit des Entkommens verminderte.
Artgerechte Haltung
Es gab praktisch keinen Bereich im Leben der Außerirdischen, in dem die Nutzung
oder Tötung von Menschen nicht Einzug gehalten hatte. Einige unter ihnen
erkannten, dass die Zustände in der Produktion und Verwendung entsetzliche
Ausmaße angenommen hatten, dass unnötig viele Menschen starben, bevor sie
nutzbar wurden oder in ihren Käfigen geistig verfielen. Die Rufe nach einer
artgerechten Haltung wurden lauter und lauter. So gab es alsbald Gebäude, in
denen den Todgeweihten erheblich mehr Platz zur Verfügung stand. Sie bekamen
besseres Essen und sogar Fernseher, um sich die Zeit zu vertreiben. Das änderte
jedoch nichts daran, dass sie am Ende alle ermordet, in Versuchen gefoltert oder
sonst wie verwendet wurden.
Tag der Befreiung
Die Fremden ignorierte, dass die intensive Menschenhaltung und -ausbeutung und
die medizinischen Versuche, die auf sie nicht übertragbar waren, ihnen mehr
schadeten als nutzten. Sie ignorierten, dass all die gezüchteten Menschen in
den Massenunterbringungen mehr Nahrung benötigten als sie im Endeffekt
herstellten. Deshalb gab es bald schon einige Regionen, in denen die außerirdischen
verhungerten, weil wertvolle Pflanzennahrung, die sie selber hätten essen können,
in reiche Länder verkauft wurde, um sie an Menschen zu verfüttern, die
geschlachtet werden sollten. Die größer werdende Kluft zwischen den armen und
den reichen Staaten trug einen enormen Teil zu den immer häufiger auftretenden
kriegerischen Auseinandersetzungen bei. Nach 400 jahren Weltherrschaft hatten
sie sich in erbarmungslosen Kämpfen und durch fortschreitende Umweltzerstörung
selbst um die Hälfte dezimiert.
Dann trat die Seuche auf. Sie vermuteten, dass es sich um einen unbekannten
Virus handelte, das das Immunsystem lahm legte. Für die WissenschaftlerInnen
begann eine fieberhafte Suche, ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die Toten
mehrten sich in schier rasender Geschwindigkeit. Am 27. Oktober 2408 verloren
sie das Rennen, als das Herz der letzten Außerirdischen seinen Dienst versagte.
Dieser Tag ging in die Geschichte aller Menschen als “Tag der Erdbefreiung”
ein.
Hermann
Morgen jährte sich der 27. Oktober zum 10. Mal. In der Kleinstadt, in der
Hermann lebte und seinem Beruf nachging, liefen die Festvorbereitungen auf
Hochtouren. Für ihn war es das größte aller Feste, die wichtigste aller
Feierlichkeiten. Er selbst lebte 22 Jahre unter der Schreckensherrschaft der
Fremden, hatte seine Eltern und Geschwister im Schlachthaus verloren. Es grenzte
an ein Wunder, dass er lebend herauskam. Eine Träne lief an seiner Wange herab.
Es war eine Träne der Trauer, der Erinnerung an die schrecklichen Zeiten. Aber
es war auch eine Träne der Glückseligkeit, der Freude, überlebt zu haben, den
unerbittlichen Tod entkommen zu sein. Nun war die Erde befreit von jeglicher
Unterdrückung, jetzt konnten alle Menschen wieder in Frieden und Freiheit
leben.
Der Feierabend nahte. Hermann setzte zum letzten Mal für heute das Gerät an.
ER sah nur kurz in die angsterfüllten Augen des jungen Kalbes, dann
zerschmetterte der Stahlbolzen die Schädeldecke des Tieres und zerfetzte das
Gehirn. Der zuckende Körper fiel schlagartig zu Boden.
“Außerirdische
Lebewesen hätten das Recht des Stärkeren und Intelligenteren, uns für ihre
wissenschaftlichen Versuche zu verwenden” (Dr. Rosen, Bayer AG/1992)
Die vorangehende Geschichte
ist natürlich reine Fiktion, doch gibt sie genau das wieder, was wir heute den
Tieren antun.
Es ist für niemanden von uns vorstellbar, von einer unerbittlichen,
vermeintlich intelligenteren Art unterworfen zu werden. Für die Tiere jedoch
ist es der grausame Alltag. Sie werden wegen ihres Fleisches ermordet, ihnen
wird Milch und Wolle geraubt. Sie verlieren ihr Leben in
“wissenschaftlichen” Experimenten, bei der Jagd, oder werden lebenslang in
Zoos und Zirkusse eingesperrt.
Wer glaubt, dass sich von
selbst etwas ändert, irrt sich gewaltig. Da draußen, in einer Welt die nicht
die ihrige ist, warten unzählige Gepeinigte und Gefolterte verzweifelt darauf,
dass Du endlich die Mauern der Gleichgültigkeit durchbrichst und eintrittst für
die Befreiung der Tiere aus der Herrschaft des Menschen.
- Im Namen der Wehrlosen-
Übernommen mit
freundlicher Genehmigung von Herrn Johannes Auer
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