Artenschutz - es gibt ihn leider nicht - Paradebeispiele 2005

Sollte die Frameseite fehlen, klicken Sie bitte hier

 

Wildlife-Ticker: Indonesiens krimineller Wildtierhandel

Deutsche Jagdreiseagentur bietet illegale Trophäenjagd in Uganda an

 

Wildlife-Ticker: Indonesiens krimineller Wildtierhandel

WILDLIFE-TICKER - WILDLIFE-TICKER - WILDLIFE-TICKER


Indonesiens krimineller Wildtierhandel

Illegaler Handel mit bedrohten Arten blüht -
PRO WILDLIFE fordert Konsequenzen der EU und Deutschlands


PRO WILDLIFE fordert gemeinsam mit seiner indonesischen Partnerorganisation ProFauna ein umgehendes Einschreiten gegen den Wildtierhandel in Indonesien. Hunderttausende Wildtiere werden in dem südostasiatischen Land alljährlich gefangen und gehandelt – ein Großteil dieses Handels ist illegal. Selbst streng geschützte Arten wie Orang-Utans, Gibbons, Tiger oder Gelbwangenkakadus werden unter den Augen von Polizei und Behörden ungehindert verkauft. Der Wildtierhandel in Indonesien
beläuft sich auf ca. 730 Mio. Euro pro Jahr. Die Artenschützer fordern in einer aktuellen Protestaktion die indonesische Regierung auf, endlich streng durchzugreifen und die betroffenen Tiere zu konfiszieren. PRO WILDLIFE fordert zudem seit langem einen Importstopp der EU: Dies würde die Regierung in Jakarta unter immensen Handlungsdruck setzen und zudem einen wichtigen Absatzmarkt für Wildtiere aus Indonesien schließen.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf www.prowildlife.de*


-----------------------------------------------------------------------------------------------------------

Helfen Sie mit!

Fordern Sie die indonesische Regierung auf, den Handel mit Tieren aus freier Wildbahn zu stoppen, die bestehenden Schutzgesetze
konsequent umzusetzen, betroffene Tiere zu konfiszieren und Strafen gegen illegale Tierhändler zu verhängen!

Schicken Sie den folgenden Englischen Text an: gneuss@indonesian-embassy.de (Indonesischer Botschafter in Deutschland),

smeru@cbn.net.id , ganjarpranowo@yahoo.com (Indonesischer Umweltausschuss), 

humas-dpr@dpr.go.id (Indonesisches
Parlament)

We appeal to the Indonesian President and the House of Representatives to deem that the illegal trade in wild species is an urgent national issue, requiring immediate action including the active enforcement of existing laws protecting endangered species, the rigorous prosecution of traders in illegal wildlife, the passing of stricter laws protecting wild animals and their habitats, the confiscation of all protected wild animals being traded or otherwise illegally kept in Indonesia, and imposition of maximum fines and jail sentences on anyone found guilty of breaking the laws protecting the fauna and flora of Indonesia. 

We ask the authority to combat the current practice by confiscating wildlife >from the traders in major bird markets, such as Pasar Burung Pramuka in Jakarta and Bratang in Surabaya.

We ask the President and the House of Representative of Indonesia to stop trade in wild animals trapped in the wild. Traded animals must only be captive bred and their origin must be strictly controlled. 

Yours sincerely,
NAME
ADRESSE

nach oben

Deutsche Jagdreiseagentur bietet illegale Trophäenjagd in Uganda an
Abschüsse sogar in Schutzgebieten und auf bedrohte Arten

Der deutsche Jagdreiseveranstalter CS Jagdkontor vertreibt über einen ugandischen Ableger Jagdreisen, ohne entsprechende Genehmigung Ugandas: Bis zu 2400 US Dollar kostet in dem ostafrikanischen Land der Abschuss von Kaffernbüffel, Pavian oder seltenen Antilopen. Viele Arten sind in der Internationalen Roten Liste als bedroht eingestuft, einige sogar international
geschützt. Der Abschuss wird ohne die erforderliche Genehmigung der ugandischen Regierung angeboten, teils sogar in Reservaten und Nationalparks. Die Regierung von Uganda warnt offiziell vor den Machenschaften des Veranstalters. PRO WILDLIFE hat die Artenschutzbehörden in Deutschland und der EU alarmiert: "Die Einfuhr illegaler Jagdtrophäen muss verhindert werden, dann fehlt den Hobbyjägern auch der Anreiz, solche Reisen zu buchen!", betont Daniela Freyer, Artenschutzexpertin von PRO WILDLIFE.

Die ugandischen Artenschutzbehörde warnt auf ihrer Homepage vor dem illegalen Jagdangebot von "Uganda Savannah Hunting", dem Ableger einer deutschen Jagdreiseagentur: "Die Uganda Wildlife Authority möchte die Bevölkerung und die internationale Gemeinschaft vor Geschäften mit der Firma Uganda Savannah Hunting warnen, die behauptet, Safarijagden in Uganda zu organisieren... Die Uganda Wildlife Behörde möchte kategorisch klarstellen, dass sie zu keiner Zeit Jagdlizenzen an Uganda Savannah Hunting erteilt hat." Der Jagdreiseveranstalter habe zudem nie einen Genehmigungsantrag gestellt. Die ugandische Regierung betont außerdem, dass die Jagd in Wildschutzgebieten und Nationalparks generell verboten sei, da sie manche Arten in den 70er und 80er Jahren an den Rand der Ausrottung brachte.

Recherchen von PRO WILDLIFE ergaben, dass sich hinter Uganda Savannah Hunting der deutsche Jagdreiseveranstalter CS Jagdkontor verbirgt. "Mitbesitzer dieser in Ostbevern (Nordrhein-Westfalen) ansässigen Firma ist Christian Weth, der gleichzeitig auch Direktor der Uganda Savannah Hunting ist", berichtet Freyer. CS Jagdkontor bietet auch in anderen Ländern (z.B. Kamerun und Tansania) Jagdreisen an, z.B. auf Elefant, Leopard oder Löwe.

Die Liste der von CS-Jagdkontor in Uganda zum Abschuss angebotenen Tiere ist lang und umfasst zahlreiche bedrohte Arten wie Sitatunga (Sumpfantilope), Kaffernbüffel, Leier- und Grasantilope oder großen Kudu. Vor allem für Jagdreiseanbieter ist die Großwildjagd ein lukratives Geschäft: CS-Jagdkontor verlangt für eine Jagdreise in Uganda zwischen 6.000 und 27.300 Dollar.
Pro Abschuss werden zusätzliche Kosten fällig. Selbst vor geschützten Arten, wie Pavian, Wüstenluchs, Nilpferd oder Krokodil (allesamt geschützt in Anhang B der EU-Artenschutzverordnung bzw. Anhang II des WA), macht das Angebot nicht halt. Das Anbieten und der internationale Transfer von Trophäen dieser Arten ist ohne die Genehmigung Ugandas illegal. "Bei der Suche nach dem ultimativen Kick bei der Jagd auf neue Arten in immer neuen Ländern sind Reiseveranstalter und Trophäenjäger oft völlig skrupellos", so die PRO WILDLIFE Expertin.

(CS) - Montag, 27. Dezember 2004

Quelle/Text: http://www.prowildlife.de*

nach oben

 

Sollte die Frameseite fehlen, klicken Sie bitte hier