Ein Besuch bei dem"rennomierten"Zirkus Busch Roland. Ich war entsetzt ! Ausgerechnet bei diesem renommierten Zirkus hätte ich das nicht für möglich gehalten.

Neu: Ergänzung vom 25.06.2003 weiter unten

18.06.2001 02:04

Wieder einmal sitze ich hier vor meinem Computer. Es ist still geworden. Ich höre nur das monotone Surren der Festplatte, welches sich heute irgendwie so traurig anhört. Neben mir schläft  meine kleine Katze, die jedes Mal einfreundliches kleines Gurren von sich gibt, wenn ich sie mal versehendlich berühre. Diese Stille. Ich fühle mich endlos verlassen und allein, wenn ich an die letzten Stunden zurückdenke. Es war kurz vor 12 und meine Zigaretten waren alle. Ich schwang mich auf mein betagtes Mokick und fuhr zur Tankstelle, um mir noch eine Packung Glimmstengel zu holen. Mein Kumpel der dort Spätschicht machte, schloss gerade die Türe zu, als ich ankam. Er sagte das die Kasse eine automatische Verriegelung hätte, so das er jetzt nicht mehr rankommen könne. Ich fuhr zu einer Tankstelle in der Stadt die noch offen hatte, kaufte meine Zigaretten und hatte wieder dieses seltsame Gefühl, weil ich ein paarhundert Meter von dem Platz entfernt war, wo gestern noch ein Zirkus stand. Ich konnte es mir nicht verkneifen diesen Umweg zu fahren, in der Hoffnung, ich könnte mich noch einmal von den kleinen Tigern verabschieden, die ich einen Tag zuvor besucht hatte. Leider kam ich zu spät. Ich sah nur ein paar Scheinwerfer die den Platz ausleuchteten und ein paar Baufahrzeuge. Von dem Käfigwagen war weit und breit nichts mehr zu sehen.

Einen Tag zuvor war ich schon einmal da, um Fotos von den Tieren zu machen, um sie Euch in meiner Homepage zeigen zu können. Es fing alles damit an, das mir jemand sagte, das ein größerer Zirkus in die Stadt käme und zeigte mir das Zeitungsbild mit den Tigern. So fuhr ich gestern mit meiner Kamera an den besagten Ort, kletterte durch die Absperrung und sah von Weitem ein Freilaufgehege und freute mich schon darüber, das dieser Zirkus seinen Wildtieren wenigstens ein bisschen Platz gewährt. Als erstes fiel mir ein Elefant auf, der diese stereotypen Bewegungen machte, wie man es immer beobachten kann, wenn Tiere verhaltensgestört sind. Ich ging weiter zu einem quergestellten LKW, der so geparkt war, das man von Außen keinen Einblick hatte. Jetzt sah ich auch das relativ kleine Freilaufgehege, in dem lediglich ein paar Hunde herumlagen. Von den Tigern war nichts zu sehen.

Jetzt kam ich näher zu dem LKW und sah ein rotes Gestänge mit Warnschildern, welches ich hinter mir ließ. Und da war er. 

Das macht gerade mal gut 25 qm, wenn alle dort drin sind, plus die Fläche, die man an dem Wagen ausklappen kann. In dem kleinen, sogenannten Auslaufgehege sah ich nur einen von den Tigern. Der Rest war eingesperrt! Ganz rechts in der Box (grüne Strecke) waren die 2 kleinen Tiger nochmals in eine enge Box eingesperrt, deren Innentüre an diesem Tag meistens zustand. Rechnet Euch mal aus, wie viel Platz für die beiden dort vorhanden war... Der ganze Käfig besteht aus Trennwänden, die die Tiere zusätzlich einengen, so das eine normale Bewegung kaum möglich ist!

Ein gräßlicher Käfigwagen, wie ich ihn vorher noch nie gesehen hatte. Er hatte vielleicht die Länge von 8-10 Metern und war ca. 2.50m tief. In dem Wagen waren etliche Tiger regelrecht eingepfercht. Angeblich waren es sechs Tiere. Anscheinend hatten die Tiere Nachwuchs bekommen und der musste jetzt auch noch rein, weil sonst kein Platz war. Ein Durcheinander, fast wie in einer Legebatterie. Dieser relativ kleine Wagen war auch von innen nochmals in kleine Käfige unterteilt, so das sich die Tiere gerade einmal um die eigene Achse drehen konnten. Die Tiere waren psychisch so krank, das sie nur wie betäubt meine Gegenwart wahrnahmen. Sie waren dabei ständig in Bewegung, wie ein kaputtes Spielzeugauto, welches immer im Kreis fährt weil ein Rad kaputt ist. Die Augen glasig, als würden sie in eine andere Dimension starren. Ganz rechts waren zwei kleine Tiger, die noch so jung waren, das sie nicht einmal alle 6 Schneidezähne ausgebildet hatten. Auch diese Tiere drehten sich ständig im Kreis und schauten durch mich hindurch. Nichts von Schönheit und Eleganz, sondern verzweifelte Wesen, verkommen zu Automaten mit Betriebsstörung. Tierkinder zu diesem Dasein verflucht, nur das andere Kinder ihren vermeintlichen Spaß haben. Die können gar nicht wissen, was sich hinter den Kulissen abspielt und sehen nur die ach so lustigen Tierdressuren, deren Hintergrund lieber verschwiegen wird. Da werden diese traurigen Wesen mit ihren glasigen Augen mal kurz zur Marionette gemacht, um danach wieder in eine enge Abstellkammer geschoben zu werden, wo ihnen nichts anderes übrig bleibt, als in ihre verzweifelten Welten zu fliehen.

Ich trennte mich schweren Herzens von diesem fürchterlichen Ort, mit der Gewissheit diesen Wesen nicht helfen zu können. Wie gerne hätte ich die kleinen mitgenommen, um wenigstens sie in das schöne weiche Gras zu setzen, in dem sich auch meine kleinen so wohl fühlen. Womit haben das die Tiere verdient, das sie so leiden müssen. Und womit habe ich es verdient Mensch zu sein, wenn ich mich immer wieder für meine Gattung in Grund und Boden schämen muss. 

Ich bin an diesem Tag noch einmal hingefahren, um weitere Fotos zu machen. Plötzlich stand dort ein winziges Gehege, wo immerhin ein Tiger traurig seine Runden drehte. Ein trauriger Drahtverschlag mit einem Minibecken, welches ein paar Tropfen Wasser enthielt. Und was ich noch viel schlimmer fand, das dort eine Grünfläche fast von der Größe eines Fußballfeldes frei war die nicht genutzt wurde aber vom Zirkus abgesperrt war. Was für eine Schande die Tiere einzupferchen, wenn so viel Platz für sie gewesen wäre... Vielleicht ist es ja gar nicht erwünscht, das die Tiere wieder zu sich finden. Könnte die Freiheit der Tiere eventuell die Dressur versauen, wenn sie anfangen sollten wie normale Wesen zu denken??? Und ich denke wieder an vergangene Nacht, wo ich mit meinem Mokick im Regen stand und wo ich den Tieren gerne noch einmal "lebe wohl" gesagt hätte. Aber wäre das nicht eine Lüge gewesen? Jetzt sitz ich hier an meinem Rechner und fühle mich so gottverlassen allein.

Wie werden die Tiere enden, wenn sie noch ein bisschen größer geworden sind?

Wird der Zirkus einen zweiten Käfigwagen kaufen? Ich glaube kaum.

Werden die Tiere an einen anderen Zirkus verkauft?

Kommen die Tiere in irgendeinen Zoo? Glaube ich nicht. Wer will so etwas trauriges sehen?

Werden sie vielleicht an einer Todesspritze sterben müssen oder werden sie an eine Jagdfarm verkauft, wo sich dann auch noch sadistische Hobbymörder an diesen geschundenen Wesen vergreifen können?

Auf wiedersehen mein Kleiner. Hoffentlich wird es in Deinem Leben noch einmal schöner für Dich aussehen. 

Ich wünsche Dir viel Glück. . .

Ich hätte Dir so sehr das Grüne Gras gewünscht, welches meine kleinen auch so gerne haben.

 

 

Wenn ich dann noch etwas von Artenschutz höre, könnte ich die Wände hochgehen. Artenschutz? Tierschutz? Aber doch nicht für diese Tiere! Das sind nur gewerblich versklavte Maschinen die keine Rechte haben. Dafür tragen unsere Gesetze schon "Sorge"!

Zwischendurch ein Leserbrief, der sehr gut zu der Sache passt:

Haben Sie eine Katze ? Ja ??? Na fein, dann will ich Ihnen mal ein Beispiel
vor Augen führen: Sie nehmen mal den lieben kleinen Stubentiger und
sperren ihn in seinen Transportkäfig, so, als wollten Sie zum Tierarzt .
Haben Sie? Gut! Und nun... lassen Sie das Kätzchen da sitzen und geben
ihm jeden Tag sein Futter und auch zu trinken, alles in diesem Transportkäfig! Was glauben Sie wird jetzt bald passieren? Na? Dämmert`s Ihnen schon?
Ja klar doch, die Katze wird sich sicher nicht sehr zum Besten fühlen, oder? Tja , und so ungefähr ergeht es einem Circus-Tier ein Leben lang!!!!
Bewegung bekommt es natürlich auch, aber eben nur zum Training mit dem
Tiertrainer, fein, nicht??? Ach so, noch eine letzte Frage: Ist Ihnen schon
einmal ein Elefant in freier Wildbahn begegnet? Ja? Toll!! Und hat der
Elefant sich auch bei diesem Treffen auf einen Hocker gesetzt und
"Männchen" gemacht??? Nein??? Hmmm, nun frag ich mich, hier kann
doch Irgendetwas nicht ganz richtig sein, wenn so etwas von einem
Circus-Elefanten abverlangt wird, und dann noch mit Methoden, na ja... ich
will mich darüber lieber erst mal nicht weiter äußern! Aber bitte machen Sie
sich darüber mal ein paar Gedanken, ja ? 
Ines, Deutschland , Donnerstag, 14 Februar 2002      
(nach oben)

Folgenden Gästebucheintrag schrieb ich bei dem Zirkus ins Gästebuch:

Name: Helmut Rentsch 
Email:


Datum: Montag, 18 Juni, 2001 um 16:48:24
Kommentar: 

Hallo Leute. Ich habe wirklich nichts gegen einen Zirkus und mache sogar Werbung für einen anderen Betrieb auf meiner Webseite, aber das was ich hier bei Eurem letzten Auftritt in Neumünster gesehen habe, hat mich zutiefst schockiert. Meine Güte. Wie habt Ihr Eure Tiger dort in dem Käfig eingepfercht.
Die armen Tiere sind derart Verhaltensgestört, das sie es nicht einmal bewusst mitbekommen haben,
das ich 20 cm vor dem Käfig stand. Mensch Ihr habt da so nette Leute, das es mir einfach nicht
einleuchten will, das niemand merkt, wie kaputt die armen Kreaturen sind. Würde man das den Kindern erklären, warum diese Tiere so komisch reagieren, hätten sie bestimmt keine Lust mehr auf einen Zirkusbesuch. Wie gerne hätte ich einen von den kleinen Tiger mitgenommen und ins schöne grüne Gras gesetzt. Ihr hattet in Neumünster so viel Platz, das Ihr ohne weiteres ein großes Außengehege hättet bauen können, so das die Tiere sich wenigstens mal die Beine vertreten können. Stattdessen hattet Ihr dort die kleinen Miniausläufe stehen, die fast immer leer standen. Mensch was kann ein Zirkus für eine tolle Sache sein, wenn nicht immer wieder diese haarsträubenden Zustände mit der Tierhaltung wären. Tut mir wenigstens einen Gefallen. Schraubt ein paar Gitter zusammen und lasst die Tiger aus diesem fürchterlichen Gefängnis. Auch ein neuer Käfigwagen könnte den Tieren wirklich nicht schaden. Schaut Euch Eure Tiere doch einmal an, wenn sie nicht gerade in der Vorstellung sind, wie sie sich wie betäubt im Kreis rumdrehen und sich in eine verzweifelte Welt flüchten, weil ihnen gar nichts anderes übrig bleibt! 

Helmut Rentsch, Tigerfreund.

 

Wenn Ihr Lust habt, könnt Ihr auch etwas ins Zirkusgästebuch schreiben. Es wird Zeit, das in diesem Gästebuch auch einmal andere Meinungen stehen, als immer nur die heile Zirkuswelt. Es muss irgendwann einmal gemerkt werden, das es auch Menschen gibt, die sich um die Tiere sorgen, so das sich zumindest etwas an den Haltungsbedingungen ändert. Schreibt aber bitte keine fiesen Einträge in das Gästebuch! Da würden wir uns als Gegenseite gründlich blamieren und die gegenteilige Wirkung erzielen!

Der Link dorthin :

http://www.busch-roland.de/Gaestebuch/Gastebucheintrage_2003/gastebucheintrage_2003.html*

( * ) Externer Link. Bei Schließen des neuen Fensters gelangen Sie auf diese Seite zurück.

Die relevanten Einträge, die in dem Gästebuch standen, sind gelöscht worden! Diese könnt Ihr auf folgender Webseite abrufen. Das Gästebuch wurde so umgebaut, das eine Zensur der Einträge stattfand, so das eine freie Meinungsäußerung für Tierfreunde unterbunden wurde, obwohl der Zirkus anfangs schrieb, kein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Mittlerweile ist das Gästebuch ab und zu wieder offen, ob der Eintrag vorher kontrolliert wird weiß ich nicht. Probiert es einfach aus. Schreibt weiterhin an diesen Zirkus, das die Leute merken, das uns die Tiere dort nicht gleichgültig sind, selbst wenn Euer Text nicht veröffentlicht werden sollte! Gelesen wird er auf jeden Fall. 
Hier haben Sie die Möglichkeit, Ihre Gästebucheinträge, die drüben nicht veröffentlicht oder wieder gelöscht wurden, eintragen zu lassen. Schicken Sie mir Ihren Eintrag einfach per Mail zu.

Hier die direkte Homepage. http://www.busch-roland.de/index.html* Dort könnt Ihr auch die Termine der Tourneen erfahren, wenn Ihr den Leuten etwas zu sagen habt oder Euch selber einmal umschauen wollt. Es Wäre ja schön, würde die Zirkusleitung einmal positiv reagieren, mit der Zeit gehen und die Tierhaltung verbessern. Wenn Ihr mir etwas positives berichten könntet, würde ich mich natürlich sehr freuen.

Danach gab es übrigens einen Krach, der dazu führte, das ich dummerweise eine Weiterleitung eines Kommentars empfing, der von der Zirkusleitung stammen dürfte:

  Zitat:
"Ich kann Ihnen aber versichern, daß ich als Christ die Krone der Schöpfung in dem Menschen sehen und nicht in dem Tier. Mensch und Tier stehen für mich nicht auf gleicher Stufe. Gleichwohl ist es die Pflicht der Menschen mit den Ressourcen hier auf der Erde ordentlich umzugehen, also auch mit den Tieren." 

 

Sagt dieser Text nicht alles aus? Tiere sind danach doch Ressourcen wie z.B. eine Flasche Mineralwasser. Eine solche Flasche kann man auch in ein kleines Behältnis stopfen, ohne darüber nachzudenken, ob es ihrem Befinden schaden könnte. Solch eine Flasche hat doch allgemein kein Eigenleben oder Gefühle nicht wahr? 

Welch eine Arroganz! Wie kann man auf die Bibel schwören und im gleichen Moment Gottes Geschöpfe derart mies behandeln und sich dann noch erdreisten sie eigenmächtig einzuordnen und sich selbst als Krone der Schöpfung bezeichnen?  
Ist es da ein Wunder, wenn die Tiere bei der Einstellung so schlecht wegkommen? 

Eugen Drewermann, ein von vielen Menschen verehrter bekannter katholischer Priester und großer Tierfreund sieht das völlig anders. Er nennt die Tiere unsere Wegbegleiter. Er würde niemals Tiere als Ressourcen bezeichnen und sich erdreisten über sie zu richten, geschweige denn sich über sie zu stellen! Dieser Mann weiß von was er spricht!

Das kleine Stückchen Holz in der Mitte, soll anscheinend den behördlich vorgeschriebenen Kratzbaum darstellen...

Wollen Sie für diese Tiere beten?

Welch eine Schande. Der Zirkus hat nicht einmal darauf geachtet, wo man das sogenannte Gehege hinstellen könnte. Was soll's, wenn diese "Sache" nur ein klägliches bisschen Grün hat und sonst halt auf der Straße liegen muss.  Ist ja nur ein Tier nicht wahr? Und dann dieses ach so große Kinderplanschbecken mit Schmuddelwasser. Hoffentlich macht der Zirkus damit nicht auch noch Werbung. Von wegen "Viel Auslauf mit Badegelegenheit"! Macht man so etwas mit einem Wegbegleiter?

Die Menschen sind die Teufel auf
Erden und die Tiere ihre gequälten
Seelen (Schopenhauer)

 


 

Ergänzung 25.06.2003 von Ein Besuch bei dem"rennomierten"Zirkus Busch Roland. Ich war entsetzt!                   Sie sind das erste Mal hier? Dann gleich die ganze Webseite lesen

Anscheinend hat sich an diesem Unternehmen nicht viel geändert. Alles scheint beim alten geblieben zu sein. Wie ich schon zuvor von einem Besucher im Jahre 2002 erfuhr, ist es mit den Tigern immer noch das gleiche Elend wie vorher. Die Hunde sind im großen Tigergehege, die Tiger wie gehabt in ihrem Knast. Wenn es hochkommt ist ab und zu gerade einmal einer der Tiger im kleinen Außengehege. Das bekomme ich immer und immer wieder zu hören.

Bild von Holger aus Dortmund.© aus dem Jahre 2003  Das gleiche traurige Verlies wie das vor 2 Jahren. Jetzt ist sogar die "Badegelegenheit" verschwunden und das bei der diesjährigen Hitze! Von vorgeschriebenem Kratzbaum keine Spur. Alles genehmigt von deutschen, behördlich anerkannten Sesselfurzern, das Elend ignoriert von den Besuchern, als wäre es die normalste Sache der Welt. Ob die Leute wohl anders reagieren würden, wenn man ihre heißgeliebten Haustiere derart behandelte?

 


Die Brutalität hat anscheinend noch zugenommen, nicht nur gegen die Tiere, sondern jetzt auch gegen Tierfreunde, wie Sie hier lesen können:

Aus Westfälische Rundschau Nr. 142 vom 23.06.03

Streit bei Tierschützerdemo eskaliert.

Raue Sitten im Zirkus: Anzeige gegen Dompteur

(jüpo/elle) Die rauhe Welt der wilden Tiere übt eine besondere Faszination auf Zirkusbesucher aus. Dass auch bei Zirkusleuten raue Sitten herrschen, mussten am Samstag Tierschützer erfahren, die vor dem Circus Busch-Roland demonstrierten.

Mit einem geschwollenen Gesicht kehrte Holger Over von der Demo heim, mit der sich die Tierschutzjugendgruppe "Die Bärenbande" gegen die Wildtierhaltung bei "Busch-Roland" gewandt hatte. Over hat Strafanzeige gegen einen Mitarbeiter der Zirkus erstattet, der ihm ins Gesicht geschlagen haben soll. Auch eine weitere Demonstrantin sei tätlich angegriffen worden. Der schlagkräftige Tierdompteur habe sie an ihrer Halskette gewürgt.

Kleiner Einwurf von mir: Sie können sich sicherlich vorstellen, wie ein Tierdompteur erst mit Tieren umgehen muß, wenn er Menschen schon derartig anpackt. Aber das kennen wir ja schon. 

Sie erinnern sich an Zirkus Belli?*

Nach Darstellung der Tierschützer ist der Streit eskaliert, als man versucht habe, mit dem Dompteur sachlich zu diskutieren. Zirkussprecher Harals Ortlepp hält dagegen. Der Mitarbeiter von Busch-Roland sein zum Schutz der Tierschützer eingeschritten, die gedroht hätten, Raubtiere zu befreien. Auch der Zirkus habe Anzeige erstattet, unter anderem wegen Hausfriedensbruch.

Noch ein kleiner Einwurf von mir: Ich habe bei den Tierschützern nachgefragt, wie sich das nun genau verhielt. Ich finde es doch außerordentlich merkwürdig, daß Tierschützer, die 9 Kinder in der Gruppe haben, Raubtiere hätten freilassen sollen. Es ist wirklich sagenhaft, was Zirkusleuten alles für Märchen einfallen. Aber das ist für uns ja ebenfalls nichts neues. 

Außerdem hätten die Tierschützer hierfür einen Bolzenschneider benötigt, weil die Käfige mit Sicherheitsschlössern gesichert sind. (Sehr schön unten rechts im Bild zu sehen) Mit den Zähnen wird man die Dinger wohl kaum aufkriegen. 

Wenn Du magst, lieber Holger, kannst Du dieses Bild gerne mit vor Gericht nehmen. Das ist der original Busch-Roland-Käfig, den ich damals selber fotografiert habe! Außerdem sind Zirkusbetriebe gesetzlich verpflichtet, ihre Tiere so zu sichern, daß man sie nicht ohne weiteres freilassen kann.

Weiter im Text:

Schon zuvor hatte der Zirkus Busch-Roland mit seinem Gastspiel am Friedensbaumplatz Tierfreunde gegen sich aufgebracht. Die WR hat verschiedene Hinweise darauf erhalten, dass Raubtiere am Premiereabend höchst unsanft behandelt worden sind. Der Tigerdompteur habe agressiv und betrunken gewirkt, als er auf ein Tier einschlug. Außerdem hätten Tiere erkennbar an Durchfall gelitten. 

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Durchfall kann in der Tat ein Zeichen für totalen Stress sein, welches Ihnen jeder Tiermediziner bestätigen wird. Ganz schön traurig, daß unser Staat eine derartige Tierquälerei so einfach zulässt! Wie war das noch mit dem Tierschutz in der Verfassung???

"Die Peitsche war nötig"

Zu diesen Vorwürfen nahm Ortlepp wie folgt Stellung: Der Tigerdompteur leide zur Zeit an einer Verletzung und habe auf eigenen Wunsch - unter Schmerzmitteln - den Auftritt absolviert. So könnte der Eindruck entstanden sein, der Mann sei betrunken. Der Einsatz der Peitsche sei nötig gewesen, weil es unter den Tieren zu Streitereien gekommen sei. Da musste der Dompteur reagieren.

Einwurf: Wahrscheinlich... - Und Tiger dürfen sich nicht so schnell schütteln, weil sonst ihre Streifen verrutschen könnten. Wer´s glaubt wird seelig.

Die Tierschützer von der "Bärenbande" haben auch reagiert. Sie verteilten Flugblätter und baten Besucher, künftig nur noch Zirkusse ohne wilde Tiere zu besuchen.

Text Ende.

Wissen Sie, woran ich jetzt denken muß?

An ein Schreiben von einer Tierfreundin aus England, die diese Seite sah und mir folgendes schrieb: 

Es war in einem kleinen Zirkus auf dem Dorf. Der Zirkusdirektor "bändigte" einen Löwen. Einen schon sehr alten und sehr müden Löwen. Das Tier konnte sich kaum durch das Programm schleppen, wollte sich nur hinlegen, wurde aber vom "Dompteur" als "wilde Bestie" bezeichnet und immer wieder mit der Peitsche geschlagen damit es tat was es sollte. Ich konnte das nicht mit
ansehen und bin nach vorne gelaufen. Als sich der Löwe ganz dicht ans Gitter legte, streckte ich meine Hand aus und kraulte das Tier am Hals und in der spärlichen Mähne. 
Hui, gab das eine Aufregung..... Der Zirkusdirektor-Dompteur (sehr mutig mit einem Löwen) sagte nur, zieh die Hand ganz langsam zurück, sonst ist sie ab. Das Tier dachte gar nicht daran mir die Hand abzubeissen. Im Gegenteil, als der mit der Peitsche näher kam wurde er angefaucht, mir streckte er den Hals noch näher hin zum kraulen. Leider wurde ich schon Sekunden später von Mitarbeitern des Zirkus zurückgerissen. Ich hab dann ziemlich laut geschrien, dass das wohl Tierquälerei ist was da passiert. Das übrige Publikum war zuerst ruhig aber dann waren sie auf meiner Seite. Die Vorstellung wurde abgebrochen. Ich hab dann nur noch gehört, dass das Tier einige Wochen später gestorben sei.

Vielen Dank Annemarie für dieses Schreiben.

Ps. Dies soll keine Anleitung sein, mit fremden Zirkustieren wie Löwen und Tigern herumzuknuddeln. Teilweise hassen  die armen Geschöpfe die ganze Menschheit, weil sie alle Qualen die sie erleiden müssen, zurecht mit den Zweibeinern in Verbindung bringen. Wenn ein Tier halb wahnsinnig geworden ist, kann es nicht mehr zwischen gut und böse unterscheiden, genau so, wie es auch bei Menschen der Fall sein kann, wenn sie derart behandelt werden. So etwas kennt man aus diversen Kriegen. Momentan führen wie einen feigen Krieg gegen die Tiere, auch wenn es den meisten nicht aufzufallen scheint.

 

Hier für Sie ein Kommentar direkt von der Tierschutzseite:

Mit der Tierschutzjugendgruppe des Tierschutzvereins Dortmund organisierten wir am 21.6. eine Demo zum Gastspiel des Zirkus Busch-Roland in Dortmund. Wir wollten dort mit 9 Kindern zwischen 10 und 13 Jahren und 2 Erwachsenen gegen die Haltung von Wildtieren Demonstrieren. Vor dem Beginn der Demo suchten wir ein Gespräch mit den Zirkusleuten. Obwohl diese uns bereits im Vorfeld, als wir versuchten von weitem zu filmen uns mit Sprüchen, wie scherrt Euch weg und fickt lieber das Schwein dort beleidigten und daher nicht gerade unsere Sympathien hatten. 

Ihre Argumente waren allerdings dann auch mehr als fragwürdig. So meinten sie auf die Frage nach artgerechtem Tierschutz z. B. das der Mensch schließlich auch nicht artgerecht lebt und wie früher in Höhlen haust u. ähnlichen Unsinn. Kurz danach eskalierte die Situation dann aber bereits. Meine Tierschutzkollegin wagte es den Kopf zu schütteln über eine weitere unsinnige Aussage des Elefantendompteurs Casselly. Daraufhin beleidigte er sie, packte sie plötzlich am Hals und zog sie halb über die Absperrung. Dabei würgte er sie durch ihre Lederhalskette bis diese zerriss. Ich versuchte meiner natürlich Kollegin zu helfen, bekam aber vom Elefantendompteur Casselly sofort die Faust ins Gesicht geschlagen. Wir und unsere Kids waren geschockt. Wir verließen mit der Gruppe sofort den Ort des Geschehens und alarmierten die Polizei. Es folgte eine Strafanzeige und der Versuch einer Gegenüberstellung. Der Dompteur ließ sich aber verleugnen und die Polizei konnte erst
mal nur die Personalien in Erfahrung bringen. Gut war nur das gerade ein Reporter der Rundschau gekommen war der sich ebenfalls alles genau schildern ließ. Er wollte sowieso einen Bericht über die schlechte Haltung der Tiere schreiben. So hatte der selbst bei der vortägigen Vorstellung gesehen das alle Tiger an Durchfall litten und in der Vorstellung misshandelt wurden.
Ein Fernsehteam des WDR kam auch noch kurze Zeit später und interviewte uns zum Vorfall. Später mussten wir noch in die Klinik um unsere Verletzungen Protokollieren zu lassen. Mein Auge ist schon ziemlich zugeschwollen, aber ich hoffe das dieser Vorfall dazu beiträgt das andere Leute diesen Zirkus künftig meiden. Wenn dort schon so mit Menschen umgegangen wird, dann möchte ich nicht wissen wie mit den Tieren verfahren wird.

Viele Grüße
Holger aus Dortmund

www.tierschutzverein-dortmund.de*

 

Eine ernstgemeinte Warnung von mir: Wer meint, derartigen Tieren mit solchen Mitteln zu Leibe rücken zu müssen, muß sich nicht wundern, wenn er eines Tages von ihnen auseinandergenommen wird. Irgendwann ist bei denen der Akku überladen und es kracht gewaltig! Die Schuld ist dann garantiert nicht bei den Tieren zu suchen, auch wenn sie meist dran glauben müssen, weil der Mensch einfach zu dumm ist, ihre Gefühle zu verstehen. 

Tatsache ist, daß ein Mensch, der lebenslänglich geknechtet und gefoltert wird, genau so handeln würde, nur um seine Peiniger endlich loszuwerden. 

Hier noch ein Gedicht zu diesem Traurigen Kapitel, welches leider so viel Realität in sich birgt.

DER PANTHER
(Im Jardin des Plantes, Paris)

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
So müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
Und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
Der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
Ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
In der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
Sich lautlos auf. - Dann geht ein Blick hinein,
Geht durch der Glieder angespannte Stille -
Und hört im Herzen auf zu sein.

Rainer Maria Rilke

 

Ein Spruch aus dem gelöschten Zirkusgästebuch der mir sehr gefallen hat!

Ich persönlich fände es auch viel lustiger, einen Clown durch einen Feuerreifen springen, oder die Seiltänzerin vor ihrem Auftritt eine Runde durch die Manege traben zu sehen. 

Vielen Dank Mr. unbekannt.

 

Hier noch ein Mail einer Tierfreundin, welches eigentlich nachdenklich machen sollte...

 

Hallo Helmut, 
ja - da war ich schon (darum fiel mir das mit den Rolls ein) ... seufz ... 
und das Gedicht - das lernte ich an der Schule ... es ging mir seit damals 
nicht mehr aus dem Kopf ... 

Als ich ein Kind war, war ich ganz wild auf Zirkusse und hab meine Eltern und 
Omas und Opas bekniet zum Hingehen - ich habe es geliebt - der Duft der Tiere 
und wie wunderschön sie aussehen ... die Artisten waren mir egal und die 
Tiere hätten auch nix machen müssen - ich wollte sie nur sehen und riechen. 
Als ich 12 oder 13 war, gastierte eine Woche lang ein kleiner Zirkus direkt 
vor unserem Haus (damals war da noch Platz, heute ist natürlich alles 
zugebaut). Ich war mächtig aufgeregt, aber meine Eltern wollten nicht rein 
(sie waren nie sehr begeistert davon) und so schlich ich und die 
Nachbarskinder immer direkt nach der Schule um die Wägen herum, um wenigstens 
die Tiere zu sehen und den Duft mitzubekommen - in den ersten paar Tagen 
konnte jeder überall alles besichtigen ... und da nahm ich auch zum ersten 
mal bewusst war, wie die Tiere leben müssen. Sie hatten auch Großkatzen - ein 
oder zwei Tiger, ein schwarzer Panther und ein paar Löwen ...die lagen oder 
saßen in ihren kleinen Transportwägen herum ... stierten vor sich hin ... und 
der Blick war so schrecklich leer ... es gab nichts, was ihre Aufmerksamkeit 
erregen konnte, und dass, obwohl Katzen ja ziemlich neugierig sind. Die Käfige 
waren auch sehr schmutzig und rochen dementsprechend. Ein paar mal stand ich 
einige Stunden davor, aber außer dem Tiger bewegte sich keiner - dieser Tiger 
lief allerdings immer am Gitter entlang - ohne Unterbrechung ... wie ein 
Roboter. Es hat mir nicht gefallen und einigen Erwachsenen wohl auch nicht - 
genau hab ich's nicht mitbekommen, weil ich ja nur vor den Tieren rumstand, 
aber einige Leute haben sich beschwert, wie die Tiere gehalten werden. Am 
nächsten Tag durfte niemand mehr durch die Käfigreihen laufen und noch mal 
zwei Tage später war der Zirkus morgens schon weitergezogen. 
Ich bin seither nie wieder in einen Zirkus gegangen, obwohl noch immer, wenn 
ich das Schild eines Zirkusses seh, kurz dieses Glücksgefühl von damals als 
Kind in mir aufkeimt. Dann erinnere ich mich aber an die Katzen und es 
verlischt ... 
Ich habe mir überlegt, ob die Katzen vielleicht deshalb so traurig sind, weil 
sie in der Winterpause schöne große Gehege haben, wo sie laufen und spielen 
können, aber in der Zeit, wo sie unterwegs sind, nur die kleinen Käfige haben 
... aber wahrscheinlich haben sie nicht mal das ... 

Seit diesem Sommer lass ich meine Katzen immer wieder mal völlig frei draußen 
laufen - natürlich nur, wenn ich auch zuhause bin (vorher mit Langlaufleine - 
ich habe einfach zu sehr Angst, dass sie gefangen oder vergiftet werden) - es 
macht mich nervös, aber sie gehen nicht weit und kommen alle halbe Stunde bei 
mir vorbei - mit blitzenden Augen, glücklich schnurrend - dieser Anblick ist 
ein bisschen Angst wohl wert. Abends schlafen sie dann hochzufrieden auf mir 
und meinem Freund ein - einfach wunderschön. 
Ich liebe meinen Hund und kann mir ein Leben ohne ihn gar nicht mehr 
vorstellen, aber meine Katzen ... sie sind so weich, so beruhigend ... 
sie könnten ( - inzwischen (sie sind ja jetzt gesund und wohlgenährt) - ) 
ohne mich auskommen ... aber sie kommen zu mir, weil ich ihre Freundin bin ... 

liebe Grüße 
Laura (jetzt träumend von einer Katzenfreundlichen Welt...) 

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Vorsicht mit Radikalität, auch wenn Sie wütend sein sollten:

Ich lehne Gewaltanwendung gegen Zirkusunternehmen ab, weil so etwas meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt ist. Sachbeschädigung und ähnliche Dinge bringen den Tierschutz nicht voran. Sollen die Zirkusleute doch auf Tierschützer einprügeln. Das ist eine wesentlich bessere Werbung für den Tierschutz, weil hierbei die Gesetzlosigkeit zu Tage tritt, die bei der Tierhaltung meist übersehen wird.

H. Rentsch.